Hoffmann: Das werden 34 Festtage

Fortunas Innenverteidiger will für die Mannschaft künftig mehr Verantwortung übernehmen. Die Reife und auch die Fitness hat er dazu. Seine schlimme Verletzung zum Ende der letzten Saison sei jetzt vergessen.

Foto: Wolff

So ausgesprochen fit und beweglich wie in den Tagen der beiden Trainingslager hat sich Andre Hoffmann bei der Fortuna bisher noch nicht präsentiert. „Dass das auffällt, freut mich“, sagt der Innenverteidiger, der in der Sommerpause hart gearbeitet hat. „Ich habe da wohl auch das eine oder andere Kilo verloren.“ Der 25-Jährige bereitet sich sehr intensiv und akribisch auf die neue Saison in der Bundesliga vor, nachdem er die letzten Partien der vergangenen Saison verletzungsbedingt verpasst hatte. Und es hat sich offensichtlich gelohnt. Friedhelm Funkel ließ ihn in den beiden ersten ernsten Testspielen gegen den FC Watford (1:3) und Al Hilal Riad (2:0) jeweils über die volle Distanz auf dem Platz. „Es gab aber kein Gespräch danach mit dem Trainer“, sagt Hoffmann. Dass er vielleicht gesetzt sei, davon ist laut dem bescheidenden Sportler noch keine Rede. „Ich werte das zwar positiv, denke aber, dass hinter dieser Maßnahme weniger hintersteckt, als wir alle vermuten.“

Die heftige Verletzung — einen Hodenriss — hatte Hoffmann ausgerechnet an alter Wirkungsstätte in Duisburg erlitten. Das sei nun überstanden. „Und spielt für mich keine Rolle mehr. Das ist auch aus dem Kopf völlig raus“, sagt er und denkt schon ein wenig voraus, weil die Rückkehr in die Bundesliga sein großes Ziel war. „Als ich zuletzt in der ersten Liga gespielt habe, war ich 21 und 22 Jahre alt. Jetzt bin ich schon ein stückweit reifer und weiter, als ich damals in Hannover war“, erklärt der Innenverteidiger. Er will damit sagen, dass er bereit ist, noch mehr Verantwortung innerhalb der Mannschaft und auf dem Platz zu übernehmen. Die Mannschaftsführer-Binde hat er bereits gegen Riad getragen. „Der Trainer hat mir in der Pause nach der Auswechslung von Marcel (Sobottka) die Binde gegeben“, sagte Hoffmann. Das war für ihn „etwas ganz Besonderes“ und ein positives Signal.

Um eine wichtige Rolle spielen zu können, muss die Leistung stimmen. Das tat sie bei Hoffmann in der 2. Liga meist an der Seite von Kaan Ayhan und auch im Teamwork in der Innenverteidigung mit Robin Bormuth. Dennoch will Friedhelm Funkel noch einen weiteren Innenverteidiger verpflichten. Das soll jemand sein, der den beiden Stamm-Kräften im Zentrum Druck machen kann, aber ihnen nicht vor die Nase gesetzt wird.

Natürlich sei die Vorfreude auf den Bundesliga-Start groß. Hoffmann spricht von 34 Festtagen. „Aber es ist verwunderliche, dass sich alle so fokussiert auf das Training konzentrieren können“, sagt Hoffmann, der weiß, dass Fortuna einiges tun muss. „Viele Fachleute trauen uns den Klassenerhalt nicht zu. Das ist jetzt für uns ein Ansporn.“ Ein Beispiel sei das 3:4 in Regensburg. Danach habe Fortuna gezeigt, dass sie sich niemals aufgibt.