Pannen-Pflaster: Es ist der Mörtel
Stadt will ab Dienstag drei Materialien testen. Der entstandene Schaden sei nur gering.
Düsseldorf. Die Posse um das beschädigte Altstadt-Pflaster geht in eine neue Runde. Jetzt will die Stadt drei Rezepturen für Fugenmaterial testen. Auf einer Fläche in der Bolkerstraße, wo die neu verlegten Platten noch nicht verfugt worden sind, sollen die Varianten heute eingearbeitet werden. Schon in Kürze werde man sehen können, welche am besten mit dem verlegten Stein harmoniert.
Hintergrund ist das Prüfergebnis des von der Stadt beauftragten Gutachters Klaus Mesters. Er ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Problem beim Fugenmörtel liegen muss.
Die Steine seien qualitativ nicht zu beanstanden, ebenso sei der Untergrund fachgerecht hergestellt worden. Beim verwendeten Kunstharzmörtel aber habe man Unregelmäßigkeiten festgestellt. „Es gibt Abweichungen von dem, was der Hersteller von seinem Mörtel erwartet.“
Mit dem Mörtel ist das immer so eine Sache: Das Problem ist, dass die Reinigungsfahrzeuge, die das Pflaster reinigen sollen, mit den Jahren immer leistungsfähiger geworden sind. In Wiesbaden hat ein solches Gerät vor einigen Jahren in der Fußgängerzone sogar den gesamten Mörtel zwischen den Platten herausgesaugt.
In Düsseldorf hat man deshalb entschieden, die oberen drei Zentimeter der Fugen mit einem Kunstharzmörtel zu füllen, der nicht herausgesaugt werden kann. Die Untersuchungen haben nun ergeben, dass der Mörtel in der Altstadt an der einen oder anderen Stelle wohl zu hart geraten ist.
Dies kann dazu führen, dass die Oberfläche der Steine unter Spannung steht und bei schon geringen Belastungen Teile abplatzen. Deshalb will die Stadt nun die Rezepturen testen. Andere Ursachen schloss Verkehrsdezernent Stephan Keller aus: „Wir haben weder Hinweise auf Sabotage noch eine Steinlaus entdeckt.“
Den entstandenen finanziellen Schaden schätzt Keller als eher gering ein. Vermutlich sei es mit der Erneuerung einiger Dutzend Steine getan. Aus diesem Grund werde man auch „keine großen Rechtsstreitereien beginnen“.
Auf der Bolkerstraße habe sich gezeigt, dass die größten Schäden nach dem Schützenumzug dort festgestellt worden seien, wo noch kein Mörtel zwischen den Steinen war. An den anderen Stellen seien die Schleifspuren von den Hufen inzwischen gar nicht mehr zu sehen.
Die Schäden an der Bergerstraße seien ein Sonderfall. Wie die WZ berichtete, könnte dort die defekte Laderampe eines Lkw für die tiefen Einschnitte gesorgt haben. Dies hält auch die Stadt für denkbar. Der Lkw sei nun aber repariert. Man gehe davon aus, dass die Sache mit einem Austausch der kaputten Platten erledigt ist.