Rheinufer: Kölner Zaun für Düsseldorf
Vielleicht kommt das Provisorium schon im September weg. Am Montag gab es eine Sondersitzung mit den Politikern.
Düsseldorf. Die Protestwelle gegen den hässlichen, provisorischen Zaun am Rheinufer reißt nicht ab. Und der Druck zeigt Wirkung: Am Montag traf sich Verkehrsdezernent Stephan Keller mit den Spitzen der Fraktionen außerplanmäßig zum Gespräch.
Von einem Krisen-Gipfel mochte danach zwar keiner reden, aber ungewöhnlich ist eine solche Spitzenrunde mitten während der Ferienzeit allemal. Hauptthema: Wie schnell wird man den Bauzaun, der seit voriger Woche das Untere Rheinwerft verschandelt, so schnell wie möglich wieder los?
Klar ist: Niemand findet das Provisorium hübsch — und alle versprechen, ihren Teil zu einer raschen Lösung beizutragen. Verkehrsdezernent Stephan Keller kündigte an, er werde „sehr schnell nach der Sommerpause“ einen Vorschlag machen, wie die Uferkante dauerhaft gesichert sein soll.
Denkbar sei die Art Gitterzaun, die es jetzt schon am Landtag gibt, am Unteren Rheinwerft bis zur Oberkasseler Brücke fortzusetzen. Regierungspräsidentin Anne Lütkes habe einen „deutlichen Hinweis“ gegeben, dass eine solche Verlängerung „angezeigt sei“. Ihr Sprecher Bernd Hamacher bestätigt, dass seine Chefin einen Brief geschrieben hat. Man finde das Provisorium im Übrigen „auch nicht schön“.
Kellers Favorit ist aber die Lösung, die im Kölner Rheinau-Hafen realisiert wurde. Dort steht ein Seil-Zaun ähnlich dem bisherigen hier. Statt zwei gibt es dort allerdings fünf Seile. Zudem ist dort ein Aufsatz aufmontiert, der schräg in den Straßenraum ragt. Diese Variante scheint auch in der Politik mehrheitsfähig, weil sie kostengünstig und schnell zu installieren ist.
Es gibt Signale aus allen Fraktionen, zügig entscheiden zu wollen. Ob das Thema direkt in den Rat am 29. September geht oder vorher per Eilbeschluss durchgewunken wird, ist noch unklar. Sicher ist aber, dass alle mitziehen wollen, damit der hässliche Zaun schon im September wegkommt. „An uns wird es nicht liegen“, sagt etwa Jochen Wirtz von der SPD.
Auch die Tore — an einem davon war am Rosenmontag der tödliche Unfall geschehen — sollen neu gesichert werden. Keller kündigt an: „Wir werden einen neuen Schließmechanismus einbauen. Zudem werden sie sich nicht mehr zum Rhein hin öffnen lassen.“
Er räumt indes ein, dass auch der neue Zaun womöglich überklettert wird von Besuchern, die an der Uferkante sitzen wollen. Aber: „Wenn das jemand macht, dann ist das sein Problem.“