Führung Per Audioguide durch das Düsseldorfer Maxhaus

Düsseldorf · Das katholische Haus im ehemaligen Kloster ist kein Museum – und doch gibt es hier viel zu entdecken. Besucher können die Geschichten nun auch hören.

Nicole Langer vor dem auf Sonnenliegen gemalten Madonnen-Triptychon des Düsseldorfer Künstlers Christoph Pöggeler. Station 9 auf dem von ihr mit entwickelten neuen Audio-Guide für das Maxhaus.

Foto: Claudia Hötzendorfer

„Viele wissen gar nicht, was wir hier im Maxhaus bieten“, bedauert Nicole Langer, die das katholische Kultur- und Begegnungsforum mitverwaltet. Im Untergeschoss beispielsweise sind die Ausgrabungen des ursprünglichen Klosterfundaments erhalten. Im Obergeschoss wechseln regelmäßig Kunstausstellungen. „Wir wollten spontanen Besuchern eine Möglichkeit bieten, eine Führung durchs Haus zu unternehmen, ohne auf die monatlichen festen Termine warten zu müssen“, bringt Nicole Langer die Motivation auf den Punkt, nun einen Audio-Guide einzuführen.

Das schmale Gerät, erinnert an eine TV-Fernbedingung, die man sich an einem Band umhängen kann. Die Zahlen auf der Tastatur sind zusätzlich mit Punktschrift für Blinde versehen. Kopfhörer aufsetzen, Sprache wählen, jeweils die Zahl eintippen, die auf kleinen Tafeln die einzelnen Stationen kennzeichnet, und los geht’s. Mit kurzen Texten werden die Besucher für die nächsten rund 30 Minuten durch die Räume begleitet. Ein handlicher Lageplan gibt Hinweise zu den insgesamt 14 Stationen.

Christoph Pöggelers Sonnenliegen hängen im Treppenaufgang

Zu entdecken gibt es tatsächlich einiges. Beispielsweise das Madonnen-Triptychon von Christoph Pöggeler, das der Düsseldorfer Künstler auf Sonnenliegen aufgetragen hat, die nun im Aufgang zum Obergeschoss an der Wand hängen. Inhaltlich geht der Audio-Guide auch auf die Geschichte des Maxhauses mit seinen Anfängen als Franziskanerkloster und der sich im 19. Jahrhundert anbahnenden Umwandlung in eine Schule ein. Dort musste auch schon Heinrich Heine pauken. Geschichte und Gegenwart liegen im Maxhaus mit wechselnden Ausstellungen durchaus nah beieinander.

„Wir konnten die Kuratoren der jeweiligen Ausstellungen, die wir zeigen, dafür gewinnen, einen Einführungstext aufzusprechen“, freut sich Nicole Langer. Dieser Text wird dem Audio-Guide dann jeweils aktuell hinzugefügt.

„Wir sind ja kein Museum im üblichen Sinn,“ stellt Nicole Langer klar. Das sollte sich auch im Audio-Guide widerspiegeln. So bekamen die drei Sitznischen im Obergeschoss mit Blick auf den Innenraum der Maxkirche nicht nur einen kurzen Text zur Orgel, sondern gleich drei darauf gespielte und eigens von Kantor Markus Belmann komponierte Stücke, die einzeln angewählt werden können.

Für den „Raum der Stille“ hat Programmleiter Valo Coccia eine Meditation aufgenommen, die ebenfalls über den Audio-Guide abrufbar ist. Der helle, etwas abseits im ersten Stock gelegene Raum ist mit dickem Teppich ausgelegt und darf nur mit einer Art Pantoffeln, die über die Schuhe gezogen werden können, oder in Strümpfen betreten werden. „Dort können die Besucher zu Ruhe kommen, ohne gestört zu werden“, erklärt Nicole Langer die Idee dahinter.

Getragen wird das Angebot im Maxhaus durch rund 30 Ehrenamtliche, die auch maßgeblich an der Entwicklung des Audio-Guides beteiligt waren.

„Wir verstehen uns als Forum und Begegnungsstätte, die allen offen steht“, fasst Nicole Langer die Philosophie des Hauses zusammen, in dem regelmäßig auch Lesungen, Konzerte und Diskussionsabende angeboten werden.

Bis zum Ende der Osterferien bietet das Maxhaus den Audio-Guide kostenlos an. Danach wird eine Leihgebühr von 3 Euro (ermäßigt 1 Euro) erhoben.

Bislang stehen Audio-Guides und Lageplan in Deutsch und Englisch zur Verfügung. „Wenn er gut angenommen wird, können wir uns vorstellen, auch Französisch oder Holländisch anzubieten“, stellt Nicole Langer in Aussicht.

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