Pfarrer Hermann-Josef Schmitz im Interview

Pfarrer Hermann-Josef Schmitz spricht im Interview über seine reichen Gemeinden und ihre Immobilien im Norden.

Düsseldorf. Hermann-Josef Schmitz (65) ist leitender Pfarrer der Pfarreien-Gemeinschaft Angerland/Kaiserswerth. Er betreut die Katholiken in Kaiserswerth, Kalkum, Wittlaer und Angermund. Zu seinem 40-jährigen Priesterjubiläum sprachen wir mit ihm.

Herr Schmitz, Ihre Gemeinden sind unterschiedlich. Wie bringen Sie diese Mentalitäten unter einen Hut?

Schmitz: Böse Zungen behaupten, dass in Kaiserswerth Kaiser, Könige und Päpste ein und ausgingen, als die Düsseldorfer noch wie Affen auf den Bäumen saßen. Die Bürger aller vier Gemeinden sind stolz auf ihre Historie. Nun soll ich aus ihnen eine Einheit schaffen, die es zu meinen Lebzeiten nicht geben wird.

Kaiserswerth hat sein geschichtliches Bewusstsein, beginnend mit der Kaiserpfalz. Wittlaer war ein Fischerdorf, hat aber auch eine tausendjährige Tradition, eine schöne, alte Kirche und ein eigenes Brauchtum. Auch Kalkum und Angermund beanspruchen ihre Eigenständigkeit. Die vier Gemeinden sind selbstständig unter mir als leitendem Pfarrer.

Kaiserswerth boomt auf dem Immobilienmarkt. Wem gehören die Häuser am Stiftsplatz?

Schmitz: Ursprünglich den Kaiserswerther Stiftsherren. Nach der Säkularisation wurden etliche Anwesen verkauft. Die Familie des Malers Degode erwarb sehr früh im 19. Jahrhundert ihr Haus. Das Anwesen Van Endert war ursprünglich Ärztehaus. Da der Stiftsplatz nicht genug Platz hatte, entstanden auch an St. Swidbert Stiftshäuser. Mieter unseres romanisches Hauses ist die Vertretung der Feuerwehren NRW. Wir leben von den Mieteinnahmen. Das Pfarrhaus ist die alte Prop-stei, hier wohnte der Vorsitzende des Stifts. Nur das alte Schulhaus gehört der Stadt.

Was ist mit dem Marienkrankenhaus auf Ihrem Grund und Boden?

Schmitz: Es war einst pfarreigen. Heute gehört es zum Verbund der katholischen Kliniken Düsseldorf (VKKD). Es arbeitet eng mit dem Vinzenz-Krankenhaus zusammen.

Wie ist das Verhältnis zum Suitbertus-Gymnasium?

Schmitz: Die Schule ist erzbischöfliches Gymnasium in freier Trägerschaft. Wir haben den Erzbischof als gemeinsamen Chef.

Wieso gehört das Haus Im Ritter zu Köln?

Schmitz: Für den Erweiterungsbau der Schule am Wall musste Köln einige Grundstücke kaufen, so auch das Haus Im Ritter, die einzige Gaststätte des Erzbischofs. Ich habe vorgeschlagen, den Ritter tagsüber als Schulmensa und abends als Gaststätte zu führen. Das geht aber nicht. Der Garten des Lokals wird der Schule zugeordnet.

Was ist mit den Kindergärten?

Schmitz: Der Ausbau der Kita hinter dem Suitbertushaus macht wegen der Nachbarn Schwierigkeiten. Diese Kita und die am Pastoratsweg müssen um eine bis zwei Gruppen erweitert werden.

2013 gibt es ein großes Jubiläum?

Schmitz: Ja, den 1300. Todestag von Suitbertus, ein Geburtshelfer des christlichen Europa. Er starb auf der Kaiserswerther Insel am 1. März 713. Wir denken an ein großes Jahrhundertfest zu seinen Ehren.