Sicherheit Polizei kooperiert enger am Hauptbahnhof
Düsseldorf · Inspektion Mitte und die Bundespolizei gehen ab sofort gemeinsam Streife. Auch Schwerpunkteinsätze sollen zusammen durchgeführt werden.
Erst ein paar Tage ist Thorsten Fleiß als Leiter der Polizeiinspektion Mitte im Amt. Schon hat er sein erstes großes Projekt auf den Weg gebracht. Er will die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei im Hauptbahnhof verbessern. Am Donnerstag wurde eine Kooperationsvereinbarung mit Michael Potschka, dem Leiter der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf, unterzeichnet.
Theoretisch sind die Zuständigkeiten zwischen der Landes- und der Bundespolizei klar geregelt. An den Außenwänden des Hauptbahnhofs endet die Zuständigkeit der Bundespolizei. Aber natürlich wird ein Taschendieb auch weiter verfolgt, wenn er bei einer Verfolgung auf den Bahnhofsvorplatz flüchtet. Bisher war allerdings nicht immer klar, wer das Verfahren danach bearbeitet. Potschka: „Es musste dann öfter auf die zuständigen Kollegen gewartet werden.“
Außerdem gebe es veränderte Einsatzlagen, die eine reibungslose Zusammenarbeit der Behörden erfordern. „Zum Beispiel Geiselnahmen oder mögliche Anschläge“, so Potschka, „da hat sich die Taktik völlig verändert. Früher wurde auf Spezialkräfte wie das SEK oder die GSG9 gewartet. Heute greifen die ersten Beamten ein, die vor Ort sind.“ Bewährt hat sich die Kooperation schon bei herrenlosen Gepäckstücken im Bahnhof. Denn beide Dienststellen verfügen über Sprengstoffexperten. Da kommt ab sofort der Spezialist, der am schnellsten im Bahnhof sein kann.
Geplant ist auch, dass Beamte von beiden Dienststellen gemeinsam auf Streife gehen und auch bei Schwerpunkteinsätzen kooperieren, zum Beispiel gegen die Drogenszene.
Der Löwenanteil der Einsätze bei der Bundespolizei sei allerdings alkoholbedingt. Betrunkene Altstadtbesucher, Fußballfans, aber auch Karnevalisten machen den Beamten jede Menge Arbeit. Auch hier läuft die Zusammenarbeit laut Thorsten Fleiß: „Wenn sich eine problematische Gruppe aus der Altstadt Richtung Bahnhof bewegt, sagen sie den Kollegen Bescheid. Das funktioniert auch sehr gut.“