Polizei stoppt jugendliche Räuber

Den beiden Tätern im Alter von 14 und 15 Jahren werden neun teils brutale Taten zur Last gelegt.

Düsseldorf. Rechtzeitig vor einer möglichen weiteren Gewalteskalation hat die Polizei zwei mutmaßliche Räuber festgenommen, die gerade mal 14 und 15 Jahre alt sind. Ihnen werden neun Raubüberfälle vorgeworfen, die sie in den vergangenen fünf Wochen in Düsseldorf, Meerbusch und Langenfeld verübt haben sollen. Um ihre Opfer einzuschüchtern, haben sie laut Polizei Messer, Schlagstöcke und Reizgas eingesetzt.

„Wir sind sehr froh, dass wir sie gekriegt haben“, berichtet Polizeisprecher Markus Niesczery. „Da hat sich eine Gewaltspirale entwickelt.“ Gefasst wurden die beiden Jugendlichen, von denen einer offenbar nicht mehr bei den leiblichen Eltern wohnt, am Dienstag. Da war von einer Raubserie noch nicht die Rede, weil die vergangenen Taten nicht miteinander in Verbindung gebracht werden konnten.

Begonnen hatte die von der Polizei bislang rekonstruierte Raubserie am 19. März am Rathausufer. Dort sollen die beiden Jugendlichen ihr Opfer zwar bedroht, ihr Messer aber noch in der Tasche behalten haben. Ihre Beute: ein Smartphone. Blutig sei es dann erstmals am Sonntagabend gegen 22 Uhr am S-Bahnhof in Angermund geworden. Zwei 17-Jährigen sei hierbei direkt ein Messer vorgehalten worden. Außerdem hätten die mutmaßlichen Täter mit einem Schlagstock gedroht. Die beiden Opfer hätten zwei iPhones, zwei Kopfhörer und 80 Euro Bargeld herausgerückt. Als einer der beiden flüchtete, sei er mit einem Messer erwischt und leicht verletzt worden.

Das Ende der Serie kam dann am Dienstag, als ein 18-Jähriger am Freiligrathplatz ebenfalls mit einem Messer bedroht und ausgeraubt worden war. Die alarmierte Polizei fahndete sofort und fasste gleich vier flüchtende Jugendliche im Bus der Linie 730: den 14- und 15-Jährigen sowie zwei Ältere, die später wieder freigelassen wurden. Sie seien bei der Tat dabei gewesen, weil die beiden Jüngeren ihnen hätten zeigen wollen, wie einfach alles gehe.

Das hinterlistige System der beiden vermeintlichen Haupttäter: Schwächere Opfer wurden schon in der Straßenbahn ausgemacht und nach dem Aussteigen unbemerkt verfolgt. Die Attacke erfolgte dann etwas Abseits in einem günstigen Moment.

Bereits im Bus fanden die Polizisten zwei Teleskopschlagstöcke, ein Reizgasspray und zwei Messer. Darunter ein Butterfly-Messer, das gegen das Waffengesetz verstößt. Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden die Ermittler erneut fündig. Einer der beiden Jugendlichen redete schließlich. Beide wurden am Freitag dem Haftrichter vorgeführt.