Polizist soll vor Düsseldorfer Gericht gelogen haben
Prozess wurde wegen eines Befangenheitsantrags gegen die Amtsrichterin vertagt.
Düsseldorf. Zweimal hatte ein Polizeibeamter einer Radfahrerin bei einer Kontrolle auf den Kopf geschlagen. Dafür wurde der inzwischen pensionierte 67-jährige Beamte wegen Körperverletzung und Nötigung zu einer Geldstrafe von 7200 Euro verurteilt. Am Dienstag saß sein 51 Jahre alte Kollege auf der Anklagebank des Amtsgerichts. Der wollte damals in dem Prozess von der Misshandlung nichts mitbekommen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm aber vor, für seinen Kollegen gelogen zu haben.
Die 35 Jahre alte Schauspielerin war nachts mit ihrem Rad unterwegs. Weil sie ohne Licht fuhr, stoppten die Polizisten sie. Damit sie nicht mehr weiterfuhr, ließ der 67-Jährige ihr zunächst die Luft aus dem Reifen. Darüber war die Frau so verärgert, dass sie den Beamten als „Wichser“ beschimpfte. Danach schlug der Polizist zweimal zu. Die 35-Jährige hatte eine Gehirnerschütterung erlitten.
Der 51-Jährige sagte in dem Prozess als Zeuge aus. Zwar habe er bemerkt, dass sein Kollege die Luft aus dem Reifen ließ, die Schläge wollte er aber nicht gesehen haben. Das halt die Staatsanwaltschaft für unwahrscheinlich und hat ihn wegen Falschaussage angeklagt. Verhandelt wurde nicht, nachdem der Verteidiger einen Befangenheitsantrag gegen die Amtsrichterin stellte.