Düsseldorf Wehrhahn-Prozess: Staatsanwaltschaft präsentiert neuen Zeugen

Am Dienstag war der erste Verhandlungstag nach der Haftentlassung von Ralf. S. Der erschien „vermummt“ im Gericht. Am Freitag soll ein ehemaliger Mithäftling aussagen.

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Düsseldorf. Zwei Wochen lang war der Prozess um den Bombenanschlag Am Wehrhahn vor dem Landgericht unterbrochen, nachdem der Angeklagte Ralf S. aus der Untersuchungshaft entlassen worden war. Am Dienstag ging es weiter. Der 51-Jährige erschien „vermummt“ zur Verhandlung. Unter seinem Kapuzenpullover trug er ein Käppi und eine Sonnenbrille, um nicht auf dem Gang erkannt zu werden. Erst im Saal legte Ralf S. die Sachen ab.

Der Prozesstag war schnell beendet. Einziger Zeuge war ein Bundeswehroffizier, der ehemalige Vorgesetzte des Angeklagten. Der sollte nach seiner Vernehmung durch die Polizei mit Ralf S. telefoniert haben. Das jedenfalls hatte der 51-Jährige behauptet. Dieses Telefonat hatte es aber nie gegeben, wie Ralf S einräumte. Er habe möglicherweise etwas verwechselt.

Fortgesetzt wird der Prozess am Freitag. Dann kommen erstmals vier der Opfer, die bei dem Anschlag vor 18 Jahren verletzt wurden. Einer der Zeugen schwebte damals in Lebensgefahr. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft einen weiteren ehemaligen Mithäftling von Ralf S. geladen. Auch ihm gegenüber soll der Angeklagte angeblich im Gefängnis in Castrop-Rauxel von dem Anschlag erzählt haben.

Bei dem Attentat waren im Juli 2000 zehn überwiegend jüdische Sprachschüler zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Eine Frau hatte ihr ungeborenes Baby verloren.