Verkehr in Düsseldorf Stellwerkstörung war schuld: Drei Stunden in Haan-Gruiten gestrandet

Düsseldorf · Während der Bauarbeiten am Bahnhof Gerresheim kam es zu Problemen mit dem Ersatzverkehr.

 Am Bahnhof Gerresheim werden bis August aufwendige Bauarbeiten durchgeführt. Dennoch können die meisten Züge fahren.

Am Bahnhof Gerresheim werden bis August aufwendige Bauarbeiten durchgeführt. Dennoch können die meisten Züge fahren.

Foto: Marc Ingel

Die Deutsche Bahn baut am Gerresheimer Bahnhof. Das hat leider noch nichts mit dem Bahnhof selbst zu tun, wie sich viele Gerresheimer vielleicht wünschen würden – die Modernisierung inklusive des Ausbaus einer Personenunterführung für insgesamt 31 Millionen Euro ist erst für das nächste Jahr vorgesehen – vielmehr müssen Spurplananpassungen rund um den 1838 errichteten Bahnhof vorgenommen werden.

Das ist notwendig, um die Leistungsfähigkeit für die Zukunft sicherzustellen, zudem werden fünf Weichen zurück- und zehn Weichen neu gebaut sowie 26 Oberleitungsmasten erneuert. Die anstehenden Arbeiten sind natürlich sehr aufwendig, und genau genommen ist das, was jetzt passiert, nur ein Vorgeschmack auf die Maßnahmen, die in den Sommerferien ausgeführt werden müssen. Insgesamt fallen für diese Arbeiten im Umfeld des Bahnhofs noch einmal 25 Millionen Euro an.

Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr bleiben bis August nicht aus, die Bahn hat dafür einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der scheint jedoch in der Anfangsphase nicht immer so ganz funktioniert zu haben. Wie Julian Deterding, zweiter stellvertretender Bezirksbürgermeister und treuer Bahnfahrer, berichtet, sei er Ende vergangener Woche bei seiner Rückkehr von der Arbeit aus Wuppertal mit der S8 (auch die S68 ist betroffen) mehr als drei Stunden in Haan-Gruiten gestrandet, weit und breit sei kein Ersatzverkehr mit Bussen zu sehen gewesen. „Wir haben uns dann mit mehreren Leuten ein Taxi Richtung Gerresheim geteilt – waren trotzdem 30 Euro pro Person“, erzählt Deterding.

Eine Stellwerkstörung verhinderte planmäßigen Bahnverkehr

Wie ein Bahnsprecher erklärt, sei ab 22. April während der Bauzeit von Gerrsheim aus in Richtung Wuppertal-Vohwinkel ein Ersatzverkehr mit fünf Pendelbussen eingerichtet worden, und der funktioniere auch gut, beteuert er. „Zurück fahren die Bahnen hingegen eigentlich normal“, betont der Sprecher. Allerdings habe es im besagten Zeitraum eine Stellwerkstörung gegeben, sodass die Bahnen nicht verkehren konnten.

Der Ausfall sei kurzfristig mit einem Bus-Notverkehr kompensiert worden, „und meines Wissens hat das auch alles geklappt“, so der Sprecher. Bei dem beschriebenen Vorfall müsse es sich um einen Einzelfall gehandelt haben, der immer mal in Notfällen vorkommen kann, „in derselben Nacht konnte der Fehler jedenfalls wieder behoben werden“.

Spätestens in den Sommerferien wird die Bahn dann so richtig auf die Probe gestellt, wenn in der heißen Bauphase auch eine Vollsperrung des Bereichs notwendig ist. 

Die Bahn baut die Strecke dann so um, dass die Züge der S28 (Regio-Bahn) künftig an verschiedenen Bahnsteigen in Gerresheim halten können. Das Konzept dazu befinde sich noch in der Abstimmung mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, Fahrgäste sollen aber rechtzeitig über die verkehrlichen Auswirkungen informiert werden.