Profi-Hoteldieb im Düsseldorfer Hyatt erwischt
67-Jähriger wollte Teilnehmer einer Tagung ausnehmen. Er wohnt abwechselnd in Hotels und im Gefängnis.
Düsseldorf. Eine eigene Wohnung braucht der 67-Jährige nicht. Trotzdem hat er seit vielen Jahren immer ein Dach über dem Kopf, abwechselnd in Hotels oder im Gefängnis. Jetzt wurde der bundesweit aktive Profidieb erneut erwischt, als er in einem Düsseldorfer Luxus-Hotel die Teilnehmer einer Tagung bestehlen wollte.
Am Montag hatte eine Firma einen Tagungsraum im Hyatt-Hotel angemietet, um dort ein Seminar zu veranstalten. Mittags fiel auf, dass sich dort jemand aufhielt, der offensichtlich nicht zu dem Unternehmen gehörte und sich an den Sachen der Teilnehmer zu schaffen machte. Als der 67-Jährige bemerkte, dass er aufgeflogen war, flüchtete er, konnte aber noch in unmittelbarer Nähe des Hotels von der Polizei festgenommen werden.
Bald stellte sich heraus, dass es sich um einen alten Bekannten handelte. Der 67-Jährige bestreitet seit vielen Jahren seinen Lebensunterhalt mit Diebstählen in Luxus-Hotels. Dabei quartiert er sich in preiswerten Bleiben ein, um dann in seiner "Berufskleidung" (schwarzer Anzug und weißes Hemd) exklusive Tagungshotels aufzusuchen. Dort fällt der Mann meist gar nicht auf, wenn er sich unter das Publikum mischt. Abgesehen hat er es auf Geldbörsen und andere Wertsachen, um damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Von dem Bargeld zahlt der Profi-Dieb seine eigenen Hotelrechnungen, mit EC- oder Kreditkarten geht er einkaufen.
Wenn der Mann aus dem Kreis Düren nicht unterwegs war, verbrachte er die vergangenen Jahre meist hinter Gittern. Zuletzt saß er zwei Jahre im Gefängnis und wurde erst am 31. März entlassen. Jetzt sitzt er wieder in Untersuchungshaft.