Prominente Gefangene: Ein Vampir, ein Kalif und zwei Geiselgangster
Prominente Gefangene hatte die „Ulm“. Der bekannteste war Peter Kürten.
Düsseldorf. Als der Serienmörder Peter Kürten am 24. Mai 1930 in Pempelfort festgenommen wurde, lachte er die Polizisten aus: „Da habt ihr aber lange für gebraucht.“
Wenig später gesteht er in der Ulmer Höh’ neun Morde und sieben Mordversuche. Hingerichtet wird der „Vampir von Düsseldorf“, der das Blut seiner zahlreichen Opfer getrunken haben soll, 1931 in Köln. Kürten war der wohl bekannteste Häftling der alten „Ulm“.
Auch andere historische Persönlichkeiten saßen in Derendorf. Dort starb 1971 etwa der ehemalige KZ-Leiter Franz Stangl, der wegen gemeinschaftlichen Mordes an mindestens 400 000 Juden zu lebenslanger Haft verurteilt worden war.
Auch RAF-Terrorist Andreas Baader war für kurze Zeit im Krankenhaus der Ulmer Höh’, bevor er nach Stammheim verlegt wurde und sich dort 1977 in seiner Zelle erschoss. In jüngerer Vergangenheit machte Islamistenführer Metin Kaplan, der selbst ernannte Kalif von Köln, Schlagzeilen, der von Deutschland aus die türkische Regierung stürzen wollte. Er wurde inzwischen abgeschoben und in der Türkei verurteilt.
Auch weniger politische Gefangene hat die „Ulm“ gesehen — darunter die beiden Geiselgangster von Gladbeck, Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner, die sich 1988 nach einem Banküberfall auf eine Irrfahrt durch Deutschland begaben, bei der letztlich drei Menschen starben.
Degowski sitzt noch in Werl, Rösner in Bochum ein. Der bekannteste Düsseldorfer Kapitalverbrecher war Heinz Nieder, der 1996 sein Haus an der Krahestraße hatte sprengen lassen — sechs Menschen starben. Nieder wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Aber auch „echte“ Promis saßen in Düsseldorf: Etwa Schauspieler Martin Semmelrogge für ein Jahr — wegen notorischen Fahrens ohne Fahrerlaubnis.