Düsseldorf Prozess: Fahrgast verprügelt Busfahrer - Geldstrafe

48-jähriger Rheinbahner seit über einem Jahr krank. Fliesenleger muss 3000 Euro zahlen.

Foto: Volker Hartmann

Düsseldorf. Seit März vergangenen Jahres ist ein 48 Jahre alter Rheinbahnfahrer krank. Damals hatte es eine handfeste Auseinandersetzung an der Haltestelle „Siedlung Freiheit“ in Vennhausen gegeben. Ein Fliesenleger soll den Busfahrer der Linie 722 so heftig verprügelt haben, dass er einen Nasenbeinbruch davontrug. Am Montag musste sich der 47-Jährige wegen Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten.

Vorausgegangen war ein Streit um die Fahrweise des Rheinbahners. „Ich musste einem Auto ausweichen, das ohne Blinker plötzlich nach rechts abgebogen ist“, schilderte der Busfahrer die Situation. Dann soll es an der Haltestelle Probleme beim Öffnen der Tür gegeben haben, als eine Familie mit Kinderwagen aussteigen wollte.

Darüber war der Fliesenleger, der mit Fortuna-Käppi und Schal unterwegs war, äußerst verärgert. „Der Busfahrer hat laut geschrien und wild gestikuliert“, schilderte der Angeklagte den Vorfall. Er räumte ein, dann wieder in den Bus gestiegen zu sein, um die Sache zu klären. Der Rheinbahner habe aber zuerst geschlagen: „Ich hatte eine blutige Nase. Ich habe mich dann gewehrt und auch geschlagen.“

Der 48-Jähriger stellte die Situation völlig anders dar. Immer wieder soll der Fliesenleger auf ihn eingeschlagen haben, er habe auf seinem Sitz gesessen und konnte sich nicht verteidigen. Mit blutender Nase und Schürfwunden wurde der Busfahrer ins Krankenhaus gebracht. Der Nasenbeinbruch wurde allerdings erst eine Woche später entdeckt.

Krank geschrieben ist der Mann, weil er unter einer psychisch bedingten Erkrankung mit heftigen Albträumen leidet. Ob dafür allein die Prügelei verantwortlich ist, blieb aber ungeklärt.

Auf Anregung des Gerichts wurde vereinbart, dass der Fliesenleger dem Busfahrer ein Schmerzensgeld von 3000 Euro zahlt. Daraufhin wurde das Strafverfahren gegen den nicht vorbestraften Handwerker eingestellt.