Düsseldorf Prozess: Kinder im Düsselstrand belästigt
37-jähriger Exhibitionist folgte den Mädchen bis in die Umkleide.
Düsseldorf. Weinend standen die zwölf und dreizehn Jahre alten Mädchen nachmittags an der Kasse des Düsselstrandes und redeten wild durcheinander. Die drei Freundinnen waren von einem Exhibitionisten belästigt worden, der sie vom Whirlpool bis in die Umkleidekabine verfolgt hatte. Am Montag musste sich ein 37-Jähriger dafür vor Gericht verantworten.
Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatte der Mann, der selbst Bademeister ist, die drei Mädchen zunächst im Kaltwasserbecken belästigt. Mehrfach soll er seine Badehose heruntergezogen und sich selbst unsittlich berührt haben. Als die Schülerinnen flüchteten, ist er den Kindern offenbar gefolgt — und ging in die Kabine neben den Opfern. Dort soll er sich vor den Augen der Freundinnen selbst befriedigt haben. Dieser Vorwurf konnte dem Angeklagten allerdings am Ende nicht nachgewiesen werden.
„Wir haben eine Wette gemacht, wer am längsten im kalten Wasser bleiben kann“, erinnerte sich eine 13-Jährige. Dann sei der Mann dazu gekommen und habe sich mehrfach die Badehose heruntergezogen. Zusammen mit ihren Freundinnen seien sie dann zum Whirlpool gegangen. Auch dort seien sie von dem Bademeister belästigt worden.
Die Schülerinnen wollten den Düsselstrand verlassen. Da sie völlig verängstigt waren, gingen sie gemeinsam in eine Familien-Umkleide. Auch dort tauchte der 37-Jährige plötzlich auf und schloss sich in der Nachbar-Kabine ein.
Wie eine 24-jährige Bademeisterin berichtete, habe sie die weinenden Mädchen dann an der Kasse entdeckt und erst einmal beruhigt. Sie konnten den Angeklagten wenig später identifizieren. Der wies am Montag zunächst alle Vorwürfe von sich und behauptete, die Badehose sei ihm nur kurz nach unten gerutscht. Dem widersprachen allerdings die Schülerinnen. Unklar blieb, ob der 37-Jährige bemerkte, dass die Kinder ihn in der Kabine beobachteten. Darum wurde er nur wegen exhibitionistischer Handlungen zu zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Wie Roland Kettler, der Chef der Bädergesellschaft, erklärte, könne man bei 340 000 Badegästen im Jahr nicht jedes Fehlverhalten verhindern: „Unsere Mitarbeiter werden aber generell von der Polizei ausgebildet, um Auffälligkeiten früh zu bemerken.“