Düsseldorf Prozess: Syrer warf Sohn „wie einen Sack“
Er wusste angeblich nicht, dass das hier verboten ist.
Düsseldorf. Seinen neun Jahre alten Sohn hatte ein syrischer Asylbewerber lange vergeblich in der Unterkunft des DRK gesucht. Als der 32-Jährige ihn gefunden hatte, war er außer sich. Er soll das weinende Kind dann „wie einen Sack“ durch die Luft geworfen haben. Dabei wurde der Junge verletzt. Gestern musste sich der Syrer wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen vor dem Amtsgericht verantworten.
Am 9. Mai dieses Jahres spielte der Neunjährige an einem Teich in der Nähe der Asylbewerber-Unterkunft an der Universitätsstraße. Bekleidet war das Kind nur mit einer nassen Unterhose. Als der 32-Jährige seinen Sohn gefunden hatte, war er so wütend, dass er den Jungen hart an einem Arm packte und ihn zum DRK-Büro zerrte. Dort habe er nach der Leiterin der Einrichtung gefragt. Doch die war nicht da.
Plötzlich packte der Mann den Kleinen, hob ihn hoch und warf das Kind durch das Büro. Der laut weinende und schreiende Junge stürzte mit dem Bauch auf den Boden und erlitt Schürfwunden.
Der 32-Jährige räumte den Vorfall gestern ein. Er habe die Gesetze hier nicht gekannt und wusste angeblich nicht, dass das verboten ist. Weitere Vorfälle habe es seitdem nicht gegeben. Außerdem musste der Mann allein ins DRK-Heim an der Itterstraße umziehen. Das Strafverfahren wurde eingestellt. Doch der Angeklagte muss 400 Euro an „Ärzte ohne Grenzen“ zahlen.