Düsseldorf Prozess: Wem gehören Immendorffs 70 Affen?
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens der Kunstberatung von Helge Achenbach wurden 70 Affen von Jörg Immendorff beschlagnahmt. Das Landgericht entscheidet am Dienstag darüber, wem sie gehören. Die Immendorff-Witwe, Oda Jaune, hatte geklagt.
Düsseldorf. Wem gehören 70 Affen von Jörg Immendorff, die im Rahmen des Insolvenzverfahrens der Kunstberatung von Helge Achenbach beschlagnahmt worden waren? Das soll heute beim Landgericht entschieden werden. Oda Jaune, die Witwe des verstorbenen Malerfürsten, und die Schweizer Galerie St. Gilles haben den Insolvenzverwalter Marc D’Avoine verklagt.
Geklärt werden soll, wem die Affen-Figuren tatsächlich gehören. Die Kunstwerke hätten sich zwar im Lager von Achenbach befunden, seien aber nicht sein Eigentum gewesen. Diese Version hatte auch Helge Achenbach selbst bestätigt, der bei der letzten Verhandlung als Zeuge geladen war.
Nachdem bekannt wurde, dass er mehrere prominente Kunden, darunter auch den Aldi-Erben Berthold Albrecht, über Jahre um Millionen betrogen hatte, war das Firmen-Imperium des Kunstberaters zusammengebrochen. D’Avoine hatte etliche Bestände aus dem Lager der Kunstberatung versteigert, um damit einen Teil des Schadens zu ersetzen.
Darunter befanden sich auch die Affen-Skulpturen: Zwei davon hatte der Insolvenzverwalter für 40 000 Euro versteigern lassen. Das Geld wollen Oda Jaune und die Galerie jetzt zurück. Zuletzt hatte sich ein Kompromiss angedeutet. Danach sollte D’Avoine bis zu 33 Prozent des Kaufpreises als eine Art Provision behalten können, der Kompromiss ist aber offenbar nicht zustande gekommen.