Zahlen für 2019 Qualitätsoffensive? - Rheinbahn wird immer unpünktlicher
Düsseldorf · Die Rheinbahn legt nächste Woche dem städtischen Verkehrsausschuss ihren Pünktlichkeitsbericht 2019 vor. Es ist kein Ruhmesblatt für das Verkehrsunternehmen, das in letzter Zeit eine Qualitätsoffensive nach der anderen angekündigt hat.
Verbal.
Nun schreibt der Vorstand leicht zerknirscht: „In Summe können die Werte im Durchschnitt noch nicht zufriedenstellen, sie erreichen nur in wenigen Monaten ein Niveau, welches wir uns selbst als Ziel gesteckt haben.“
Vorsichtshalber hat die Rheinbahn diesmal aber nicht die Jahresdurchschnittswerte für Busse und Bahnen mitgeteilt, sondern nur für jeden Monat einzeln. Wir haben sie deshalb selbst aus den zwölf Monatszahlen errechnet – und siehe da: Die Rheinbahn ist 2019 gegenüber 2018 sogar noch unpünktlicher geworden. Bei den Stadtbahnen sank die Zahl der pünktlichen Fahrten (pünktlich heißt immer: nicht mehr als eine Minute verfrüht oder drei Minuten verspätet) von 79,5 auf 79,1 Prozent; bei den Straßenbahnen von 81,9 auf 79,0 %; bei den Bussen von 75,2 auf 74,0 %.
Am schlechtesten sind die Werte traditionell im November, am besten im August. Wobei man auch gleich bei der Hauptursache für die Verspätungen ist: die Dichte des Autoverkehrs. Und in der Folge Unfälle und/oder Streckenblockaden durch Falschparker. Insofern gilt es zu konzidieren, dass die Rheinbahn an einem großen Teil der Verspätungen ihrer Bahnen und Busse nicht selbst schuld ist.
Welche Linien stechen heraus? Die unpünktlichste Stadtbahnlinie war 2019 die U79, bei den Straßenbahnen die 708, bei den Bussen die Linien 754 und 752. Oft verspätet war zudem die Linie 707 wegen der Dauerbaustellen an Ulmen- und Kalkumer Straße unterwegs.
Vergleichsweise am besten schnitt bei den Stadtbahnen (wie im Vorjahr) die U72 nach Ratingen ab. Der Grund: sie fährt weitgehend auf eigenem Gleiskörper oder im Tunnel und genießt öfter eine Ampel-Vorrangschaltung; bei den Straßenbahnen war die 704 am pünktlichsten, bei den Bussen der SB 57.