Radfahrer gerammt: 1200 Euro Geldstrafe
Es war ein schwerer Vorwurf, für den sich ein 54-Jähriger vor dem Amtsgericht verantworten musste. Er soll auf der Grupellostraße mit voller Absicht einen 75 Jahre alten Radfahrer gerammt und erheblich verletzt haben.
Doch das war dem Mann nicht nachzuweisen. Allerdings wurde er gestern wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1200 Euro verurteilt.
Im Juli vergangenen Jahres waren sich die beiden zunächst an der Bismarckstraße in die Quere gekommen. Der 75-Jährige fühlte sich von dem jetzt Angeklagten behindert, als der mit seinem Ford vor einem Café aus einer Parklücke fuhr. Der Rentner räumte ein, dass er den Autofahrer danach übel beschimpfte.
Anschließend wollte der Angeklagte den Radfahrer zur Rede stellen. Der 75-Jährige hatte behauptet, sein Kontrahent habe sein Rad danach beim Abbiegen in die Grupellostraße gerammt. Der Rentner wurde mit einer schweren Hüftprellung und Platzwunden ins Krankenhaus gebracht.
Allerdings hatten sich die Zeugen in dem Prozess erheblich widersprochen. Das reichte nicht, um dem Angeklagten einen Vorsatz nachzuweisen. „Aber es war auch kein normaler Unfall“, stellte der Richter fest. Denn der 54-Jährige war wütend und wollte den Rentner zur Rede stellen. Dadurch habe er den Zusammenstoß fahrlässig verursacht.
Bestraft ist der Angeklagte schon: Da er zurzeit keinen Führerschein hat, verlor er seinen Job. Frühestens in drei Monaten darf der 54-Jährige einen neuen Führerschein beantragen.