Gericht Rentner sprengte sein Haus in Düsseldorf fast in die Luft

Düsseldorf · Die Feuerwehr kam in letzter Minute. Das Landgericht entscheidet über eine Einweisung. 

Der 83-Jährige mit Anwalt vor Gericht.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Es gibt Prozesse, bei denen man sich fragt, ob die wirklich stattfinden müssen. Auf einem Rollator kommt Friedrich B. (Name geändert) am Donnerstag in den Saal des Landgerichts. Direkt von der psychiatrischen Klinik, wo der 83-Jährige untergebracht ist. Er wirkt ein bisschen verwirrt und lässt fast nur seinen Rechtsanwalt sprechen. Im August vergangenen Jahres hatte er versucht, sein Wohnhaus in Unterbilk in die Luft zu sprengen. Nun geht es darum, ob der 83-Jährige dauerhaft untergebracht wird.

Um 20.15 Uhr ging der Angeklagte zunächst in die Garage, wo der Range Rover seines Neffen stand. In dem Wagen legte er Feuer. Danach lief der Rentner nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in das Haus. Im Erdgeschoss drehte er eine Elf-Liter-Flasche Propan-Gas auf. Denn soll er die Haustür abgeschlossen und in der ersten Etage auf die Explosion gewartet haben.

Nachbarn hatten den Brand
in der Garage bemerkt

Doch der große Knall kam nicht. Nachbarn hatten den Brand bemerkt und die Feuerwehr gerufen. Die war sehr schnell vor Ort, brach die Haustür auf und konnte eine verheerende Explosion gerade noch verhindern.

Auf die Frage der Richterin, ob er etwas zum Tatgeschehen sagen wolle, antwortete Friedrich B. nur: „Ich möchte nicht.“ Durch seinen Rechtsanwalt ließ er erklären, dass er sich an nichts erinnern könne. Er habe sich aber nicht umbringen wollen.

Dass Gericht muss nun darüber entscheiden, ob der Rentner vermindert schuldfähig ist. Sollte man zu dem Schluss kommen, dass er weiter eine Gefahr für andere Menschen ist, könnte Friedrich B. für immer in ein psychiatrisches Krankenbaus eingewiesen werden.