Interview Emmy-Preisträger Dan Curry: Der Mann hinter den Effekten aus Star-Trek

Interview Der siebenfache Emmy-Preisträger Dan Curry hat 18 Jahre lang die visuellen Effekte für die Star-Trek-Reihe geschaffen und auch an anderen Hollywood-Produktionen mitgewirkt. Im Filmmuseum hält er zwei Vorträge.

Dan Curry mit dem von ihm für das Alien-Volk der „Klingonen“ in „Star Trek“ entworfenen „Bat-Leth“.

Foto: Filmmuseum Düsseldorf

Kein Science Fiction-Film, der ohne so genannte visuelle Effekte, und kein Kinostreifen, der ohne eine Titelsequenz (auch Vorspann genannt) auskommt. Dan Curry ist ein Meister in beiden Disziplinen. Allein 18 Jahre zeichnete er sich als Produzent verantwortlich für die visuellen Effekte der „Star Trek“-Reihen und schuf die Titelsequenzen für unzählige Hollywood-Produktionen, darunter „Top Gun“ und „Indiana Jones“. Am kommenden Wochenende ist Dan Curry zu Gast im Filmmuseum und hält beim Symposium „Space Travel & Science Fiction“ zwei Vorträge. Wir hatten die Gelegenheit, zuvor mit dem siebenfachen Emmy-Gewinner über drei Jahrzehnte Wirken in der Traumfabrik zu sprechen.

Was macht eine gute Titelsequenz für einen Film aus?

Dan Curry: Sie muss dich in die Geschichte hineinziehen und darauf neugierig machen.

Erinnern Sie sich noch an den ersten Film, bei dem Ihnen genau das passiert ist?

Curry: Natürlich. Das war Stanley Kubricks „Spartacus“. Da hat man Steinsäulen verwendet. Sehr aufwendig. Heute würde das am Computer generiert. Als ich das gesehen habe, hatte mich das Kino für immer in den Bann gezogen.

Was ist für Sie der kreativere Ansatz, die analogen Improvisationen am Beginn der Science Fiction im Kino mit allen möglichen echten Materialien oder die digitalen Entwicklungen, die visuelle Effekte heute möglich machen?

Curry: Beides ist reizvoll. Heute sind Dinge möglich, von denen wir früher nur geträumt haben. Dafür hat es vielleicht etwas mehr Spaß gemacht, analoge Lösungen für visuelle Probleme zu finden.

Sie haben sich im letzten Jahr von einem Großteil ihrer „Star-Trek“-Sammlung getrennt. Hat Ihnen da nicht das Herz geblutet?

Curry: Was soll ich sagen? In 18 Jahren hat sich einfach viel angesammelt. Zu viel, um ehrlich zu sein. Ich habe den Großteil in eine Versteigerung gegeben und verschenkt. Zum Beispiel an das Filmmuseum Düsseldorf. Dort können sich die Fans nun an den Dingen erfreuen, die ich mit entwickelt habe.

Für Trekkis (so nennen sich „Star Trek“-Fans) ist ihr Name untrennbar verbunden mit dem Kampfstil und den Waffen des Alien-Volks „Klingonen“. Was hat Sie dazu inspiriert?

Curry: Ich habe mich intensiv mit Martial Arts beschäftigt. Ich fand, dass die Klingonen etwas für sie Charakteristisches haben sollten, das ergonomisch geformt ist. Ich konnte noch nie Waffen in Filmen ausstehen, die zwar cool aussehen, aber einfach nicht zu handhaben sind.

Lassen Sie uns zum Schluss noch kurz über das narrative Element in „Star Trek“ sprechen, das im Vergleich zu anderen Science Fiction-Filmen und -Serien sehr ausgeprägt ist…

Danny: Uns war es immer wichtig, die Geschichten so zu erzählen, wie sich die Menschheit in Verbindung mit der Technik in der Zukunft entwickeln könnte. Deshalb hat Star Trek auch eine eher ruhige Bildsprache.

Worauf dürfen sich die Besucher des Symposiums im Filmmuseum freuen?

Curry: Ich werde am Samstag die Entwicklung von den analogen hin zu den digitalen visuellen Effekten in „Star Trek“ mit vielen Beispielen vorstellen und wir werden schon am Freitagabend das Serienfinale von „Star Trek – Next Generation: All good things“ zeigen.

Der Beginn der Veranstaltung am 30. März ist um 21 Uhr. Der Eintritt ist frei.