Rheinbahn investiert halbe Milliarde

222 Millionen Euro für Busse und Bahnen. Besserer Service an neuen Ticketautomaten. Mehr Parkplätze für Auto und Rad.

Düsseldorf. Die Rheinbahn investiert in Rekordhöhe. Der Aufsichtsrat hat jetzt eine Summe von 515 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre genehmigt. „Das hat es noch nie gegeben“, sagte Vorstand Michael Clausecker. Zum Vergleich: In den zurückliegenden fünf Jahren gab das Unternehmen 370 Millionen Euro aus. Ein Überblick:.

Schon seit diesem Jahr rüstet die Rheinbahn ihre 200 Ticketautomaten um, im nächsten Jahr soll der Prozess abgeschlossen werden. „Die alten waren zu unzuverlässig und halten keine modernen Bezahlsysteme vor“, sagte Clausecker.

Hatte das Unternehmen in diesem Jahr schon 10,4 Millionen Euro in 42 neue Solobusse gesteckt, sind es im nächsten Jahr 23,8 Millionen Euro für 25 Solo- und 74 Gelenkbusse. Bis Ende 2018 sollen diese deutlich emissionsärmeren Diesel-Fahrzeuge auf der Corneliusstraße den Rheinbahn-Anteil am Stickoxidausstoß von 14 auf ein Prozent senken. Die Gesamtinvestition für Busse beläuft sich bis 2022 auf 56,6 Millionen Euro — auch für 20 Elektrobusse (16,5 Mio), die ab 2019 angeschafft werden. „Die Ausschreibung geht noch vor Weihnachten raus“, sagt Clausecker.

Für Stadt- und Straßenbahnen nimmt das Unternehmen in fünf Jahren rund 166 Millionen Euro in die Hand. So fahren 2018 neue Bahnen durch die U-Bahn-Tunnel. 43 so genannte Hochflurtunnelfahrzeuge (41 Mio) ersetzen etwa die grauen GT8SU-Modelle, die vor allem auf der Linie U75 eingesetzt werden. Offen ist noch, ob bei Straßenbahnmodellen aus den 80er Jahren eine Modernisierung reicht oder neue angeschafft werden. Dann würde die Gesamtsumme noch steigen.

Ein weiterer großer Posten fließt mit 91,5 Millionen Euro in den Bau von Hochbahnsteigen. „Wir haben zu viele Stationen, an denen die Bahnen Klapptreppen ausfahren müssen. Das ist nicht barrierefrei“, sagt Clausecker. 2018 stehen Bauarbeiten am Luegplatz und in Lierenfeld an. Langfristig sind auch der Ausbau an Handweiser und Barbarossaplatz geplant. 31 Haltepunkte sind mittlerweile fertiggestellt, „damit liegen wir bei einer Quote von 55 Prozent“, sagt Rheinbahnsprecher Georg Schumacher.

28 Millionen Euro sollen in Park+Ride- sowie Bike+Ride-Plätze fließen. Für Autofahrer geht es dabei neben dem Neubau um die Installation von Beleuchtung, Videoüberwachung, die digitale Erfassung von freiem Parkraum sowie Beschrankung. Die Preise sollen laut Clausecker bei etwa 1,50 Euro pro Tag liegen. „Das wird kein Business-Modell, wir wollen nur kostendeckend arbeiten.“ Für Fahrradfahrer sollen mehr Häuschen und Boxen aufgestellt werden.

Die Zahl der Fahrgäste (abgerechnete Fahrten) nimmt leicht zu — von 217,8 Millionen im Jahr 2015 auf 223,4 im vergangenen Jahr. Für dieses Jahr geht Clausecker von rund 226 Millionen aus.

Die Kreditbelastung des Unternehmens liegt bei rund 400 Millionen Euro. Wie hoch der Schuldenstand nach den Rekordinvestitionen sein wird, sagte die Rheinbahn nicht. „Das ist noch nicht abschätzbar“, sagt Schumacher.