Düsseldorf Rheinbahn-Kontrolleure: „Sammler, aber keine Jäger“
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Ticket-Kontrolleuren.
Sind die Kontrolleure eigentlich Mitarbeiter der Rheinbahn?
Jein, rund die Hälfte der insgesamt etwa 80 Kontrolleure in Düsseldorf sind direkt bei der Rheinbahn angestellt. Die andere Hälfte arbeitet bei den Service-Unternehmen Klüh oder Dussmann, bei denen die Rheinbahn die Kontroll-Leistung einkauft.
Nein. Das entspräche auch nicht dem Selbstverständnis. Rheinbahn-Sachgebietsleiter Hermann Hamacher erklärt: „Wir sind Sammler, aber keine Jäger.“ Soll heißen: Die Kontrolleure sammeln gültige Tickets und machen nicht gezielt Jagd auf Schwarzfahrer. Hamacher: „Genau genommen verliere ich bei jeder Beanstandung, die ich aufnehmen muss, Zeit für die eigentliche Arbeit.“ Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander erklärt das so: „Unsere Leute sind vornehmlich nicht dazu da, Sünder zu erwischen — sondern um die Zahlungsmoral hoch zu halten.“
Ja, es gibt regelmäßige Deeskalationstrainings, u.a. mit Psychologen und Polizeiausbildern.
In den 90er-Jahren war es eine zeitlang tatsächlich so, dass die Kontrolleure Dienstkleidung trugen, nämlich Rheinbahn-Uniformen. Das wurde aber zugunsten des Überraschungseffektes wieder abgeschafft. Heute sind die Mitarbeiter in Zivil unterwegs, also in ihrer eigenen Kleidung. Dafür gibt es Vorgaben: sauber, adrett und nicht schlampig sollen Klamotten aussehen.
Nein. Gelegentlich wird zwar der Verdacht geäußert, die Kontroll-Truppe sei absichtlich so zusammen gestellt, dass Fahrgäste im Traum nicht darauf kommen würden, dass gerade diese Menschen Kontrolleure sind. Tatsächlich aber handelt es sich womöglich um die Folge eines anderen Umstandes: Die Mitarbeiter der beauftragten Fremdfirmen sind in der Regel recht jung. Was entsprechende Folgen beim Klamotten-Stil und manchmal auch auf die Art hat. Zu jung aber sollen die Mitarbeiter auch nicht sein. Hamacher: „Ein bisschen Lebenserfahrung sollte schon dabei sein.“