Düsseldorf-Grafenberg Schutz vor Beschwerden: Mehr Rechte für den Vereinssport
Seit Jahren gibt es beim TV Grafenberg Ärger mit einem Nachbarn. Nun scheint eine Lösung in in Aussicht.
Düsseldorf. Der Frust ist groß bei den Vereinsmitgliedern des TV Grafenberg. Seit Jahren gibt es hier mit einem der Nachbarn Ärger um den Geräuschpegel der trainierenden Mannschaften — selbst zu den erlaubten Öffnungszeiten des Platzes. Nun hat sich der Kölner CDU-Bundestagsabgeordnete Karsten Möring der, der im Umweltausschuss des Bundes sitzt, der Sache angenommen.
Das Problem: Da der Lärm, der von einem Vereinssportplatz ausgeht, wie Industrielärm gewertet wird, können sich Nachbarn immer wieder über die Geräuschkulisse beschweren. Bei Kitas wäre dies nicht möglich, da Kinderlärm als normale Lebensäußerung hinzunehmen ist — auch im Wohngebiet. „Wir hatten das Gefühl den oft unverhältnismäßigen Beschwerden des Nachbarn schutzlos ausgeliefert zu sein“, sagt Ulrich Geduldig, Vorsitzender des TV Grafenberg. Daher sei der normale Vereinsbetrieb in den letzten Jahren oft schwierig gewesen.
Momentan gebe es zwei Änderungen, über die in den zuständigen Gremien in Berlin diskutiert wird, sagt Möring — mit Aussicht auf Umsetzung. Zum einen werde überlegt, Vereinssport zukünftig wie Schulsport zu werten. So sei dieser, zumindest außerhalb der festgelegten Ruhezeiten, geschützt. Zudem wolle man die Entscheidung über die Ruhezeiten in Bezirkshand geben. „Die Situationen sind oft so unterschiedlich. Manchmal ist es besser so etwas nicht auf Bundes- sondern auf niedrigerer Ebene zu entscheiden“, so Möring.
Auch wenn das nicht die erwartete Gesetzesänderung ist, sehen die Vereinsmitglieder den Ansatz positiv. „So eine Änderung stärkt unsere Position“, so Geduldig. Mit so einer Neuregelung müssen die Nachbarn die Geräuschkulisse zumindest zu den erlaubten Zeiten akzeptieren. Auch der Austausch und die gemeinsame Diskussion über die Problematik sei wichtig für alle Vereine, die in Wohngebieten liegen.
Dass die Geräusche vom Sportplatz als störender Lärm bezeichnet und empfunden werden, findet der Vereinsvorsitzende traurig. „Wir tun hier etwas für die soziale und körperliche Gesundheit junger und alter Menschen in Düsseldorf“, so Geduldig. Das müsse doch unbedingt geschützt und erhalten werden.