Düsseldorf Rochusschule macht den Neuanfang

Mit einem jungen Kollegium hat die Grundschule den Umzug gewagt.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Ein Namenswechsel oder auch ein Umzug — für eine Schule haben sie wie für ein Unternehmen einen Nachteil: Die Wiedererkennbarkeit geht verloren. Die katholische Rochus-Grundschule hat sich trotzdem zu dem Schritt entschieden und unterrichtet seit diesem Sommer in neuen Räumen an der Gneisenaustraße. Die Entscheidung scheint konsequent, in der Schule stehen seit einiger Zeit die Zeichen ohnehin auf Neustart.

Christoph Baumann, der kommissarische Schulleiter, ist gerade mal 28 Jahre alt. Und hätte sich vor einiger Zeit nicht vorstellen können, in ein solches Amt zu geraten. „Wir sind eigentlich Lehrer“, sagt er mit Blick auf seine Stellvertreterin Miroslawa Berg (42). Zuvor gab es eine kommissarische Leitung, die eigentlich an einer anderen Schule Rektorin war. „Als sie in Mutterschutz ging, haben wir uns gedacht, wir machen es selbst“, sagt Baumann.

Vor drei Jahren gab es einen Generationswechsel im Kollegium, viele gingen gleichzeitig in Ruhestand, eine Gruppe junger Pädagogen rückte nach. Sie versuchten das katholische Profil zu stärken, etwa mit Benefizaktionen. Ein Zirkusprojekt wurde organisiert, Sponsoren dafür gewonnen. Zuvor waren die Anmeldezahlen zurückgegangen, zwei Jahrgänge begannen nur noch mit einer Klasse. Nun kamen wieder mehr Bewerber, begünstigt auch durch neue Wohnungen in Pempelfort, die auch Familien in den Stadtteil zogen.

Jahrelang teilte sich die Rochusschule an der Ehrenstraße einen Standort mit der Matthias-Claudius-Schule. Zuletzt wurde immer klarer, dass der Platz für die beiden wachsenden Schulen nicht mehr reicht. Schließlich entschied die Stadt, eine Schule solle in die einstige Hauptschule an der Gneisenaustraße ziehen. Baumann erinnert sich: „Wir haben einen Termin mit dem Hausmeister gemacht und uns mal umgeschaut.“ Dann hob man die Hand.

Der Umzug ist inzwischen gemacht, vieles wurde erst auf den letzten Drücker fertig. Nur Spielgeräte auf dem Hof fehlen jetzt noch, ansonsten sind aber Eltern und Lehrer zufrieden. Das Gebäude hat neue Fenster, die Schule jetzt Computerraum, Mensa, Schulgarten, eine eigene Sporthalle und einen Arbeitsraum für die Lehrer. Beim Umzug halfen Eltern und Lehrer mit, das Kollegium opferte ein paar Tage der Sommerferien.

Sollte das Wachstum anhalten, könnte es aber auch an der Gneisenaustraße irgendwann eng werden. Ein Gedankenspiel gibt es aber schon. Vorn zur Straße nutzt das Max-Weber-Berufskolleg Räume. Vielleicht könnten auch dort irgendwann Grundschüler einziehen.