Rund um die Kö Regen bremst das neue Radrennen auf der Kö aus
Düsseldorf · Schlechter Start für neue Ideen und neue Stände: Teilnehmer trotzen dem Wetter, aber Besucher bleiben aus.
Kälte, Regen und nochmals Regen – das erste Kö-Radrennen mit neuem Konzept hatten sich Radfahrer und Veranstalter ganz anders vorgestellt. Nach 50 Jahren sollte „Rund um die Kö“ wieder mehr Besucher locken. Schon am Morgen starteten die ersten Teilnehmer, um in Wettbewerben ihre Runden auf der nassen Straße zu drehen. Die meisten trotzten dem Wetter, doch Zuschauer mieden es bei den ungemütlichen Verhältnissen weitgehend, auf die Kö zu kommen. Kein glücklicher Start für die Neuauflage des Rennens.
„Schicke Mütze“ und „Life is a Ride“ als neue Veranstalter
Die SG Radschläger sowie Radausstatter und Radcafé „Schicke Mütze“ hatten gemeinsam die Organisation übernommen, unterstützt von „Life is a Ride“. Neue Stände mit Zubehör, von Helmen über Trikots bis zu den neuesten Rädern, fetzige Musik, Essensstände – eine Party sollte es werden. Stattdessen: leere Straßen, vor Kälte zitternde und vor Nässe triefende Radler, frierende Händler. Verkauft haben sie kaum etwas, außer ein paar Regenponchos und warmen Snacks. Und statt zu feiern, drängten sich die wenigen Hardcore-Radfans, die Familien der jüngsten Teilnehmer, Veranstalter und Reporter unter kleinen Zelten oder wagten sich kurzzeitig für die Starts an die Absperrungen.
Immerhin rund 100 Kinder ab neun Jahren radelten tapfer mit, Eltern und Großeltern sahen zu. Bei den anschließenden Rennen haben Grünewald dann noch einige Absagen erreicht. Bei dem Regen war es manchem Radler zu gefährlich. Auch bei einem der Höhepunkte, dem sogenannten Fixed Gear Rennen mit Profibahnrädern ohne Bremse und Gangschaltung, war kaum etwas los.
Rennen mit Rädern ohne Bremse und Gangschaltung
Life is a Ride als Veranstalter dieses besonderen Wettbewerbs lockte damit immerhin Sportler aus ganz Deutschland nach Düsseldorf. Bis zu 65 Kilometer pro Stunde erreichen die Fahrer auf ihren speziellen Rädern. Gebremst wird allein mit Muskelkraft, indem die Radler rückwärts in die Pedale drücken. Auch wenn mancher vor der nassen Straße zurückschreckte, die meisten wollten sich das Rennen nicht entgehen lassen. Tim Ceresa ist extra aus Frankreich angereist, um die Strecke auf der Kö zu genießen.
An so einem Tag musste er das Tempo jedoch deutlich drosseln, insbesondere in den Kurven, um nicht auszurutschen und zu stürzen. Die dicke Regenjacke blieb bei den meisten bis Sekunden vor dem Start noch an. Auch Jan Hoffmann trotzte dem Wetter, kam gut ausgerüstet mit Trainingsgerät und schützender Wärmecreme an.
Mit den Teilnehmerzahlen ist Sascha Grünewald von der SG Radschläger daher dennoch zufrieden. Sein Team blickt nun auf das nächste Jahr, die nächste Ausgabe, bei hoffentlich besserem Wetter.