S-Bahnhof Gerresheim: Der Umbau rückt noch weiter in die Ferne
Eine neue Verzögerung des Umbaus kostet mehrere Jahre, weil Bahnsteige die nicht gleich hoch sind.
Die Endlos-Geschichte des Bahnhofsumbaus in Gerresheim wird noch einmal verlängert. Frühestens im Herbst 2023 könne mit der Untertunnelung des S-Bahnhofes und dem Neubau der Bahnsteige begonnen werden, teilte die Stadtverwaltung jetzt auf Anfrage der CDU in de Bezirksvertretung 7 (u.a. Grafenberg, Hubbeltrath) mit. „Wir sind einfach nur noch wütend“, sagt Rainer Klöpper (CDU), „der Bahnhof bleibt also viele weitere Jahre in einem desaströsen Zustand.“
Das Hauptproblem besteht in den unterschiedlichen Bahnsteighöhen. Am Gleis 1 und 2 sind es 96, am Gleis 3 aber nur 76 Zentimeter zwischen Schienenoberkante und Bahnsteig. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) weist darauf hin, dass es nur Zuschüsse gebe, wenn die Bahnsteige einheitlich 76 Zentimeter hoch seien, so habe es das „Bahnsteignutzlängen- und -höhenkonzept NRW“ 2016 festgelegt.
Für die Stadt ist dadurch klar, dass alle Bahnsteige abgerissen und neue gebaut werden müssen, die 76 cm hoch sind. Dazu freilich erkläre sich die DB nicht, sondern verweise nur auf die noch ausstehende Vorstandsentscheidung, die frühestens Ende 2018 erfolgen werde, so die Stadt. Dann sollen die beiden Projekte (Unterführung und neue Bahnsteige) dem Eisenbahnbundesamt gemeinsam zur Genehmigung vorgelegt werden.
Tatsächlich weist kaum ein S-Bahnhof in Düsseldorf mehr Mängel auf als der am südlichen Ende der Heyestraße: Es gibt keinen Aufzug und keine Rolltreppe. Dabei wird die Modernisierung des Bahnhofes seit mindestens 15 Jahren diskutiert und gefordert. Der Rat fasste Schon 2012 einen Bedarfsbeschluss für die etwa 24 Meter lange Untertunnelung des Bahnhofs, die auf einem im Juli 2010 mit viel Tamtam vorgestellten Siegerentwurf nach einem Gutachterverfahren (siehe Ansicht oben) basiert. Vor drei Jahren kündigte OB Thomas Geisel beim Stadtteilgespräch in Gerresheim an, alle Weichen seien nunmehr gestellt, 2017 werde losgebaut. Doch nichts geschah.
(Der marode S-Bahnhof ist vor allem nicht barrierefrei, weil es keinen Aufzug, ja nicht einmal eine Rolltreppe gibt. (Archiv))
Im Rathaus sieht man dafür vor allem die Bahn verantwortlich, mit der man das „Projekt Gerresheim“ gemeinsam plant. Die Bezirkspolitiker aber verlieren jetzt die Geduld: „Es sieht sehr danach aus, dass die Bahn bewusst verzögert“, sagt Klöpper, „wir müssen deshalb jetzt ernsthaft überlegen, ob man nicht einen provisorischen Aufzug installieren kann anstatt weitere sechs, sieben Jahre zu warten.“