Sanierung städtischer Gebäude kostet Düsseldorf 255 Millionen Euro
Die Stadt muss die Summe in den nächsten zehn Jahren ausgeben. Und leitet noch mehr aus der umfassenden Bestandsaufnahme ab.
Düsseldorf. Zum ersten Mal hat die Stadt den Zustand ihrer Gebäude umfassend analysiert. Ergebnis: Es kommen hohe Kosten auf die Kommune zu. Und zwar zusätzlich zu den dringend notwendigen Investitionen in Schulen und Kulturbauten, die separat ermittelt werden.
Von Gewerbe- und Bürogebäuden über Toilettenanlagen bis hin zu Objekten aus den Bereichen Jugend, Soziales und Sport muss die Stadt in den nächsten zehn Jahren 255 Millionen Euro ausgeben, also etwa 25 Millionen pro Jahr. Statistisch weiter hochgerechnet könnten es 707 Millionen Euro in 25 Jahren sein. Zum Vergleich: Zuletzt hatte die Stadt jährlich acht Millionen Euro für die Instandhaltung ausgeben.
Trotz dieser Zahlen gibt sich Kämmerin Dorothee Schneider nicht unzufrieden. „Der Sanierungsbedarf ist enorm. Aber das können wir im Haushalt einplanen, ohne bei den freiwilligen Leistungen zu sparen.“ Zudem habe keine — innerhalb eines Jahres mit Hilfe von drei Architekturbüros durchgeführte — Begehung der insgesamt 728 Gebäude eine sofortige Schließung nach sich gezogen. „Es sind keine Sofortprogramme nötig.“
Bei einer ganzen Reihe von Gebäuden habe sich jedoch gezeigt, dass die Sanierungskosten den Restwert des Gebäudes übersteigen. Hier werde die Stadt an vielen Stellen mit der Politik über Veräußerungen nachdenken. Die Einnahmen könnten dann zur Refinanzierung genutzt werden. Zur Disposition stehe etwa das Gebäude in der Nähe des Uerige, an der Ecke Rheinstraße zur Akademiestraße.
Zudem hofft Schneider mit der vorliegenden, umfassenden Analyse, „die alles andere als selbstverständlich für Kommunen ist“, in Zukunft rechtzeitig Instandsetzungsarbeiten ansetzen zu können, wodurch spätere höhere Kosten wegfallen. „Wir sind jetzt aufgrund dieser Basis in der Lage zu agieren — und nicht mehr nur zu reagieren.“ Deswegen und aufgrund von Verkäufen könnte die Summe von 700 Millionen Euro also niedriger ausfallen.
Die Auswertung der erstellten Gebäude-Steckbriefe ergab zudem: Zu 25 Prozent muss die Technik, zu 75 Prozent die bauliche Hülle erneuert werden. Gut steht die Stadt beim Stromverbrauch da, Schwächen gibt es bei Energiestandards und Barrierefreiheit.