Sauberkeit: Auf der Jagd nach Müllsündern
Kontrollen des OSD am Rhein sollen die Verschmutzung der Natur verhindern.
Düsseldorf. Rheindeich Hamm: weißer Sandstrand, leuchtend grünes Gras, leise plätschert das Wasser. Schade nur, dass die Idylle als Müllhalde dient: Verrostete Einkaufswagen, Scherben und Mülltüten liegen herum. "Genau das wollen wir verhindern", sagt Jens Prochnow vom Ordnungs- und Servicedienst (OSD).
Seine Waffen: Handschellen und Pfefferspray. Die aber kommen selten zum Einsatz - Prochnow sucht das Gespräch. Zusammen mit einer Kollegin und einem Kollegen fährt er im OSD-Mobil kreuz und quer durch die Stadt, immer auf der Jagd nach Müllsündern.
"Unsere Schicht beginnt um 17 Uhr und endet nachts um 1.30 Uhr", erzählt er. Der Dienst ist flexibel, wo und wann die Mitarbeiter des OSD auftauchen, "soll ja niemand wissen". Und so sind die meisten überrascht, wie Michael Kühn, der mit seiner Familie am Rhein feiert:
"Ich finde es gut, dass kontrolliert wird. Als wir hier ankamen, mussten wir erst einmal aufräumen. Überall lagen Flaschen, Tüten und Kohlen." Die Studenten Tom, Eugen und Waldemar haben sich ihre Mülltüten eine Bucht weiter selbst mitgebracht: "Wir wollen feiern und angeln und nicht in unserem eigenen Dreck sitzen", sagen sie zu den Kontrolleuren.
Die meisten Menschen reagierten gelassen, sagt Prochnow. viele wüssten nicht, wo es erlaubt ist, Feuer zu machen. "Wir belehren die Leute und fordern sie auf, den Müll wieder mitzunehmen. Aber für alle Fälle nehmen wir auch die Personalien auf und kontrollieren den Platz später. Prinzipiell sind die Leute im Laufe der Zeit einsichtiger geworden", meint er. Dazu beigetragen hat sicherlich die Präsenz der Kontrolleure - aber auch die Abfallbehälter, die die OSD-Mitarbeiter an Brennpunkten aufgestellt haben.
Die nächste Station am Samstagabend ist das Benrather Schlossufer, wo sich Jugendliche regelmäßig treffen. Ihr Alkoholkonsum ruft den OSD auf den Plan, denn längst nicht jeder, der hier zu Wodkaflasche greift, darf das auch. Heute jedoch ist das Schlossufer wie leergefegt, vermutlich liegt das am Regen.
"Wenn wir Vergehen feststellen, sprechen wir die Leute an", sagt Prochnow. Egal, ob trinkende Jugendliche, Falschparker oder Müllsünder. "Wir können nichts planen, aber das bringt Abwechslung: Jeder Tag ist anders und man muss Augen und Ohren offen halten", erzählt Prochnows Kollegin. "Nebenbei lernt man die Stadt gut kennen."
Allerdings sei es schade, dass der OSD zwar neue Fahrzeuge, aber keine Navigationsgeräte hat. "So geht manchmal wertvolle Zeit verloren, weil wir nicht immer den kürzesten Weg zu den Beschwerden finden."