Schlager-Event Michelle und Olaf Henning: Düsseldorf wird für ein Wochenende zum Schlager-Zentrum

Düsseldorf · Moderator Uwe Hübner organisiert einen internen Branchentreff und eine Fan-Veranstaltung im Schlösser Quartier Bohème.

Die Sängerinnen Michelle (l.) und Anna-Maria Zimmermann kommen nach Düsseldorf – aber nur zum Branchentreff. Fans werden sie nicht sehen.

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Düsseldorf, eher als die Wiege des deutschen Punks und des Elektro-Pop bekannt, soll die neue Schlager-Hochburg werden. Wenn einer weiß, wie das geht, dann wohl Uwe Hübner. Elf Jahre lang moderierte er die ZDF-Hitparade und hat mit dem „Branchentreff der DJ-Hitparade“ im vergangenen Jahr ein Format in der Landeshauptstadt an den Start gebracht, das es in der deutschen Schlagerszene seit langer Zeit nicht mehr gab. Am 28. Oktober geht der Branchentreff im Schlösser Quartier Bohème in die zweite Auflage.

Neben bekannten Künstlern wie Michelle, Anna-Maria Zimmermann oder Marie Wegener werden zu dem Event Produzenten, Texter, Komponisten und Label-Vertreter erwartet. „Es geht mir darum, wieder eine Plattform zu etablieren, die es jungen Künstlern ermöglicht, sich präsentieren zu können und mit der Branche direkt in Kontakt zu kommen“, stellt Uwe Hübner die Grundidee der Veranstaltung dar. Als alter Hase im Schlagergeschäft hat er einige Trends kommen und gehen sehen. „Die Zukunft liegt eindeutig in der Hand von DJs“, ist der 58-Jährige überzeugt. Denn sie sind es, die Hits von Helene Fischer, Andrea Berg oder Michelle so abmischen, dass sie auch ein junges Publikum ansprechen.

Aber auch für Fans gibt es ein passendes Event

Nun ist ein Branchentreffen an sich schon eine gute Sache, aber eben nur etwas für Insider. Wenn Hübner nun schon die Crème de la Crème der Szene nach Düsseldorf holt, dann sollen auch die Fans etwas davon haben.

Deshalb gibt es bereits am 27. Oktober den leider bereits ausverkauften Schlagerbrunch und im Anschluss ab 15 Uhr das große Fan-Fest im Quartier Bohème und Henkelsaal, für das es aber noch Karten gibt. „Wir halten es bewusst so, dass die Atmosphäre familiär bleibt“, verspricht der TV- und Radiomoderator. „Am Sonntag werden viele Künstler im Publikum sein, mehr Fannähe geht nicht“, schmunzelt er. Und nicht nur dort, auch beim Schlagerbrunch, besteht die Möglichkeit, die Protagonisten, die am Abend beim Fan-Fest auf der Bühne stehen werden, in einem entspannten Rahmen kennen zu lernen.

Zwanzig der derzeit angesagtesten Künstler im Bereich deutscher Schlager geben sich am Abend dann das Mikro in die Hand. Darunter Olaf Henning, Jay Khan, Marco Kloss, DSDS-Gewinnerin Maria Wegener, Wolfgang Petris Sohn Achim Petri, Tanja Lasch, Ex-Räuber-Frontmann Torben Klein und Neue Deutsche Welle-Star Markus. Die Moderation teilen sich Uwe Hübner und Eric Schroth, der DSDS-Fans als „der junge Mann am Empfang“ bekannt sein durfte.

Die Idee zu Branchentreff und Fan-Fest hatte Uwe Hübner vor rund zehn Jahren. „Nachdem 2000 mit der ZDF-Hitparade Schluss war, kamen viele auf mich zu und fragten, wie geht es weiter mit dem Schlager?“, erinnert sich der gebürtige Pforzheimer, der mittlerweile die Hälfte des Jahres in Spanien lebt.

Dem TV-Profi war damals bereits klar: „Die Zukunft liegt ganz sicher nicht im Fernsehen und wohl auch nicht wirklich im Radio.“ Das Konzept einer Hitparade hatte sich überholt und würde wohl auch in einer Neuauflage nur schwerlich umzusetzen sein. „Denn es müsste ein ehrliches Voting geben, ohne Manipulationen und gekaufte Stimmen“, meint Hübner. Man merkt ihm die Resignation an. Denn er hätte gerne ein Format, bei dem das Publikum online abstimmen könnte. Aber da müssen vor allem bei den Plattenlabeln noch sehr dicke Bretter gebohrt werden.

Der umtriebige Hübner ließ sich aber von seiner Grundidee, den Entwicklungen im Schlager eine adäquate Plattform zu bieten, nicht abbringen. Nach zwei Fehlstarts in Köln und Krefeld stemmte er im vergangenen Jahr die Veranstaltung gemeinsam mit dem Schlösser. „Das Feedback aus der Branche war durchweg positiv“, bilanziert Hübner zufrieden. 1200 Gäste kamen bei der Erstauflage 2018 ins Quartier. „Die Anmeldungen lagen diesmal noch höher“, freut sich Uwe Hübner und schmiedet bereits Pläne für die Zukunft.