Schneider-Wibbel-Gasse: Stühle im Rettungsweg — jetzt greift das Ordnungsamt durch
In der Schneider-Wibbel-Gasse ist zu wenig Platz für die Feuerwehr. Wirt soll seine Terrassen verkleinern.
Düsseldorf. In der Schneider-Wibbel-Gasse in der Altstadt geht es traditionell eng zu. Zu eng, wie Ordnungsamt und Feuerwehr finden. Sie beklagen, dass Stühle und Tische den Rettungsweg versperren. Die WZ hat nachgemessen und festgestellt: Statt der vorgeschriebenen 3,50 Meter in der Breite sind an einigen Stellen nur 2,50 Meter frei — auf der restlichen Fläche stehen Tische, Stühle und Sonnenschirme.
Das schmeckt der Stadt nicht: „Für den Fall der Fälle müssen Feuerwehr und Krankenwagen schnell durchkommen. Daher muss ein Abstand von 3,50 Metern eingehalten werden“, sagt Michael Zimmermann, Leiter des Ordnungsamtes.
Bei einem Brand vor rund zwei Monaten im Keller von Foto Söhn kamen die Löschfahrzeuge bereits nicht durch. Geändert hat sich bisher nichts. Jetzt zieht die Stadt Konsequenzen: „Terrassen neigen generell dazu sich auszudehnen. Wenn sich trotz Kontrollen nichts ändert, wird der Zeitpunkt kommen, wo man härter durchgreifen muss“, sagt Zimmermann.
Für den bekannten Altstadt-Gastronom Primo Lopez würde dies weniger Kunden bedeuten, ihm gehören alle Restaurants und Cafés in der Gasse. Über die angekündigte Strenge der Stadt ist er verärgert: „Stühle kann man doch sehr schnell wegräumen.
Außerdem ist das auf anderen Straßen, wie auf der Bolkerstraße, auch sehr eng. Und in Oberkassel passen an manchen Stellen auch keine Fahrzeuge mehr durch.“ Sollte die Stadt darauf bestehen, dass je eine Tischreihe wegfällt, dann müsse er Einbußen hinnehmen. Nach einer überschlägigen Schätzung dürfte es sich um mehrere Dutzend Tische handeln.
Beide Seiten wollen sich nächste Woche zusammensetzen. Der Gastronom ist sich sicher, dass es eine Einigung geben wird: „Ich werde Pläne vorlegen, wie das Problem gelöst werden kann. Für die Stadt habe ich natürlich Verständnis.“ Auch Zimmermann gibt sich optimistisch: „Wir möchten nicht um Zentimeter feilschen. Die Sicherheit der Menschen muss jedoch gewährleistet sein.“
Zustimmung kommt von CDU-Fraktionsvize Andreas Hartnigk. Er hat jüngst selbst eine Kontrolle beobachtet bei einer Terrasse an der Wallstraße: „Da musste der Wirt sein Mobiliar anders stellen.“ An der Wibbel-Gasse rät er, sich auch die Markisen anzuschauen. „Auch die können Rettungswege versperren.“