Düsseldorf Schüler (14) trank sich ins Koma
Düsseldorf. Unter Jugendlichen hat sich in Eller angeblich herumgesprochen, dass man an der Trinkhalle eines 55-Jährigen „etwas bekommt“. Gemeint sind damit Alkohol und Zigaretten, die nur an Erwachsene verkauft werden sollen.
Doch mit der Ausweiskontrolle nimmt man es an dem Kiosk offenbar nicht so genau. Mit einer Flache Wodka, die der Mann verkauft hatte, trank sich ein 14-Jähriger ins Koma und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wegen fahrlässiger Körperverletzung musste sich der Kioskbesitzer gestern vor dem Amtsgericht verantworten.
Die Schülerin, die den Wodka gekauft hatte, war im Januar vergangenen Jahres sogar erst dreizehn Jahre alt. „Ich habe von Freunden gehört, dass man dort Alkohol kaufen kann“, erklärte das Mädchen. Ihr Kumpel, der die Flasche für eine Feier haben wollte, wartete draußen. „Ich war sehr aufgeregt, bin aber nicht nach dem Ausweis gefragt worden“, sagte die Schülerin. Zu „70 bis 75 Prozent“ erkannte sie den Angeklagten wieder.
Als der Vierzehnjährige die Flasche trank, war seine Freundin schon nicht mehr dabei. Zusammen mit einem anderen Jungen machte er die Flasche leer: „Ich war mit 1,52 Promille im Koma und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.“ Noch zwei Tage später hatte der Schüler Kopfschmerzen.
Warum er denn das Mädchen vorgeschickt hatte, um den Schnaps zu kaufen, wollte der Amtsrichter wissen. „Weil Mädchen in dem Alter schneller altern,“ kam die Antwort prompt, „ich sah zu jung aus.“
Der Kioskbesitzer hatte von der Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl über 1600 Euro bekommen und dagegen Einspruch eingelegt. In der Verhandlung machte er gestern keine Angaben. Nach den Aussagen der beiden Schüler zog der Mann seinen Widerspruch allerdings zurück.