Serie Mein Leben im Lockdown Schülerin vermisst besonders die Konzert-Besuche

Die 14-jährige Leni Gebhardt aus Rath freut sich auf eine Zeit ohne Maske. Dass diese jetzt aber notwendig ist, stellt sie nicht in Frage.

Viel Zeit muss Leni Gebhardt während des Lockdowns daheim am Schreibtisch verbringen, um für die Schule zu lernen.

Foto: Julia Brabeck

Ich habe die Situation vollkommen unterschätzt: Als der erste Lockdown kam, habe ich noch gejubelt, denn ich dachte zuerst, wir hätten somit schulfrei. Schnell habe ich aber gemerkt, dass wir genauso zu Hause weiterlernen müssen, und vieles hat dabei nicht funktioniert. Ich besuche das Goethe-Gymnasium, und die Lehrer geben sich viel Mühe, aber die Internetplattform, die wir nutzen, ist häufig völlig überlastet. Man kommt dann erst gar nicht ins System oder hat andere technische Probleme. Das hat das Lernen teilweise doch recht mühsam gemacht. Beim zweiten Lockdown habe ich deshalb gar nicht mehr gejubelt.

Jetzt wieder alleine von daheim aus lernen zu müssen, macht mir nicht viel aus. Ich kann das ganz gut, und ich habe sogar auf dem letzten Zeugnis meine Noten steigern können. Ich sehe ein, dass wir uns nun alle an Regeln halten sollen und habe meine Kontakte sehr eingeschränkt. Ich vermisse es aber, mit Freundinnen spontan in die Stadt zu gehen, sich zu treffen und zu shoppen. Normalerweise besuche ich das Tanzhaus und lerne dort Modern Dance. Das fehlt mir, und richtig hart ist es für mich, auf Konzerte verzichten zu müssen. Konzertbesuche finde ich richtig cool, und für Billie Eilish hatte ich bereits Karten und bei anderen Konzerten habe ich auf den Vorverkauf gelauert. Auch Eishockey nur noch im Fernseher verfolgen zu können, macht wenig Spaß. Da fehlt einfach die besondere
Atmosphäre.

Richtige Langeweile habe ich zum Glück nicht. Ich kommuniziere per Whats-App mit Freunden oder telefoniere mit ihnen, schaue Serien, mache Sport daheim oder spiele mit meiner großen Schwester Computerspiele. Die ist ja auch daheim gefangen. Mich nervt, dass zurzeit nichts absehbar ist, sich dauernd alles ändern. Wenn Corona endlich vorbei ist, freue ich mich darauf, ohne Maske durch die Stadt laufen zu können. Wenn man die sechs Stunden in der Schule trägt, will man sie nur noch los werden.