Düsseldorf Sexualmord in Düsseldorf: Anklage gegen Klempner erhoben

Im Juni wird in Düsseldorf die nackte Leiche einer jungen Frau in ihrer Badewanne entdeckt. Die Obduktion ergibt als Todesursache Ertrinken. Dann gesteht ein Klempner, die 25-Jährige vergewaltigt und umgebracht zu haben. Gegen ihn ist nun Anklage erhoben worden.

In dem Haus an der Dorotheenstraße wurde Jasmina T. getötet.

Foto: Marc Herriger

Düsseldorf. Gegen einen mutmaßlichen Sexualmörder ist in Düsseldorf Anklage erhoben worden. Das sagte eine Sprecherin des Landgerichts am Dienstag auf Anfrage. Der Klempner soll die Frau im Juni in ihrer Düsseldorfer Wohnung vergewaltigt und umgebracht haben. Die 25-Jährige war nackt in ihrer Badewanne entdeckt worden, als Todesursache hatten Rechtsmediziner bei der Obduktion Ertrinken festgestellt. Dass sich kein Wasser in der Wanne befand, weckte das Misstrauen der Ermittler.

Schließlich verdichteten sich die Hinweise auf den Klempner, der am Tattag im Haus dienstlich zu tun hatte. Der damals 35 Jahre alte Familienvater gestand, die Frau vergewaltigt und mit einem Kabel bewusstlos gedrosselt zu haben. Dann habe er sie in eine Badewanne gelegt und Wasser eingelassen. Er sei erleichtert, gefasst worden zu sein, habe er gesagt.

Rechtsmediziner hatten bei der Obduktion weder Spuren der Vergewaltigung noch des Drosselns entdeckt. Erst Wochen später hatte das Landeskriminalamt einen Treffer in der DNA-Datenbank gemeldet: Eine an der Leiche gesicherte Gen-Spur gehörte dem Installateur, gegen den bereits zwei Mal wegen Sexualdelikten ermittelt worden war.

Die Anklage umfasst nun auch ein Delikt aus dem Januar 2014. Bereits damals soll er als Installateur eine Kundin überfallen und gewürgt, aber dann von ihr abgelassen haben. Nun muss er sich deswegen zusätzlich wegen schwerer Körperverletzung und versuchter Nötigung verantworten.

Der Klempner war am Tattag des mutmaßlichen Mordes im Juni wegen eines Wasserrohrbruchs in das Mehrparteienhaus gerufen worden und dabei auch in der Wohnung der alleinstehenden jungen Frau. Kaum hatte die Handwerkerfirma das Haus verlassen, war der Familienvater nach Überzeugung der Ermittler allein zurückgekehrt und hatte erneut an der Wohnungstür der Frau geklingelt.

Als die 25-Jährige die Tür öffnete, drängte sie der Mann laut Geständnis, das er vor der Haftrichterin wiederholt habe, ins Schlafzimmer und vergewaltigte sie dort. Später habe er in der Wohnung sorgsam Spuren verwischt, ihren Körper gereinigt und einige persönliche Dinge der Frau mitgenommen.

Laut Anklage drosselte er die 25-Jährige mit dem Kabel eines Dreifachsteckers minutenlang. Als ihr Gesicht blau anlief, soll er von ihr abgelassen haben - in der Annahme, dass sie bereits tot sei, heißt es in der Anklage.

Angehörige der Frau hatten bereits am Tag nach der Tat die Feuerwehr alarmiert, die die Wohnungstür aufbrach und die Leiche in der leeren Badewanne entdeckte. Hätte der mutmaßliche Mörder nicht den Stöpsel gezogen, wäre das Verbrechen möglicherweise unentdeckt geblieben.dpa