Düsseldorf-Kaiserswerth Sie haben Ideen für das Plattbodenschiff
Arbeiten von Studenten der Hochschule drehen sich um das Thema Wasser.
Düsseldorf. Geht es nach den Plänen von 17 Architektur-Studenten der Hochschule Düsseldorf, dann hat Kaiserswerth bald ein attraktives Museum mehr. Das zentrale Ausstellungsstück wäre dabei für Kenner des Ortsteils ein alter Bekannter: Es geht um das gut 18 Meter lange Plattbodenschiff aus dem 18. Jahrhundert, das vor sechs Jahren bei Sanierungsarbeiten am Rheindeich nahe dem alten Pumphaus gefunden wurde.
Die detailreichen Modelle aus Karton und Holz, noch bis Samstag öffentlich zu besichtigen (siehe Kasten), sind Abschlussarbeiten für Bachelor-Absolventen. Ihre Kommilitonen haben vor dem selben Hintergrund Entwürfe für Thermen, ein Strandbad oder ein Hotel in Kalifornien gestaltet.
Nadine Keusen (25) aus Düsseldorf hat einen vierteiligen Bau auf Pfeilern: Die kleinen Baukörper verweisen auf die teils kleinen Häuser im historischen Ortskern. Unter dem Entwurfstitel Bootshäuser könnte dieses Museum an der Burgallee nahe dem Eulenberghaus entstehen, an einem beliebten Spazierweg: „Im größten und wichtigsten Haus wird das Boot von der Decke abgehangen. Tagsüber fällt das Licht von oben durch Fenster ein und Strahler leuchten zusätzlich von unten. Im Dunkeln dreht sich die Beleuchtungssituation um.“ Die mit Bestnote ausgezeichnete Studentin möchte als nächstes einen zweijährigen Master—Studiengang anschließen.
Der Entwurf von Caitlin Mulligan (22) erinnert mit seinen hohen Fenstern an eine schlichte, industrielle Halle, durch die quer ein hölzerner Quader für Empfang und Café geschoben ist: „Ich habe den selben Standort gewählt, mit Blick auf den Rhein, weil Wasser bei diesem Projekt wichtig ist.“ Besucher sollen oben eintreten und beim Abstieg bis zur untersten Ebene, bis zum Boot, immer weitere Informationen aufnehmen. Mulligan will als nächstes in ihre Heimat in Virginia (USA) zurückkehren, um dort ihr Studium abzuschließen. Die Aufgabe um das Kaiserswerther Schiff hat sich Architekt Professor Robert Niess ausgedacht. „Das ist ein gutes Thema für eine Bachelor-Arbeit, weil es nicht nur um ein Gebäude geht, sondern das Boot selbst schon ein interessantes Objekt ist. Und schließlich liegen die Orte, um die es geht, sehr nahe.“
Zur Auswahl standen den Studenten neben dem Platz an der Burgallee auch freie Flächen an der Niederrheinstraße. In jedem Fall sollte es vor allem um die Ideen gehen, sagt Niess: „Aber eigentlich ist alles realisierbar geworden.“