Skilehrer soll Polizei beschossen haben

Gegen einen 31-Jährigen gibt es etliche Vorwürfe. Er muss möglicherweise in die Psychiatrie.

Foto: Volker Hartmann

Düsseldorf. Auf der Anklagebank des Landgerichts sitzt ein durchaus sympathisch wirkender junger Mann. „Wir können den Mund nicht so halten“, beschreibt der 31-Jährige, der im Winter regelmäßig als Skilehrer gearbeitet hat, sich und seine Familie. Das ist dann doch untertrieben, denn es dauert fast eine Stunde, bis die Staatsanwältin sämtliche Vorwürfe verlesen hat, für die sich der Angeklagte vor dem Landgericht verantworten muss. Am Ende könnte er dauerhaft in die Psychiatrie eingewiesen werden, wenn eine Gefahr für die Allgemeinheit besteht.

Im Februar diesen Jahres war der Skilehrer nach einem SEK-Einsatz aus dem Verkehr gezogen worden. Zuvor soll er aus seiner Wohnung auf Polizeibeamte geschossen haben, die ihn abholen wollten. Getroffen hatte der 31-Jährige allerdings nicht. In dem Haus wurden mehrere Waffen sichergestellt. Nachdem er zunächst in Untersuchungshaft gesessen hatte, wird er zurzeit in einer psychiatrischen Klinik behandelt.

Bis zu dem Vorfall hatten sich allerdings schon jede Menge Ermittlungsverfahren angesammelt. Dreimal soll es zu tätlichen Angriffen in Bussen gekommen sein. In einem Fall soll er 31-Jährige einen Fahrgast verfolgt haben, nachdem der sich schützend vor zwei minderjährige Mädchen gestellt hat. Den hat der Angeklagte nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft mit einer Flasche angegriffen.

Auch gegen Polizeibeamte ist der Skilehrer angeblich gewalttätig geworden und soll sie übel beleidigt haben. In Dauerfehde habe er mit der Familie eines Freundes gelebt, der an einer Überdosis Heroin gestorben war. Obwohl er sich dem Haus der Leute nichts nähern durfte, kam es wiederholt zu Sachbeschädigungen. Eingestellt wurden kleinere Verfehlungen. So soll er an einem Tag 83 Mal ohne Grund die Notrufzentrale angerufen haben. Der Prozess wird fortgesetzt.