NRW Nachbarin starb bei Gasexplosion in Dortmund: Täter in Psychiatrie eingewiesen

Eine verheerende Gasexplosion zerstört in Dortmund ein Wohnhaus. Eine Frau erstickt unter den Trümmern. Der psychisch kranke Täter wird freigesprochen und auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen.

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Dortmund. Bei einer verheerenden Gasexplosion in Dortmund wurde Ende März ein ganzes Wohnhaus zerstört. Eine Frau starb in den Trümmern. Die 36-jährige Krankenschwester erstickte qualvoll im Bett. Am Mittwoch hat das Dortmunder Schwurgericht den psychisch kranken Täter wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen, ihn gleichzeitig aber auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. „Eine solche Tat kann natürlich nicht ohne Sanktion bleiben“, sagte der Vorsitzende Richter Peter Windgätter in der Urteilsbegründung. Ohne Behandlung sei der 49-jährige Angeklagte eine Gefahr, vor der die Allgemeinheit unbedingt geschützt werden müsse.

Die Nachbarn des Angeklagten hatten im Prozess von ständigem Ärger mit dem Mann berichtet. Der 49-Jährige habe ihnen mit lauter Musik, Drohungen und Sachbeschädigungen das Leben schwer gemacht. Die Wohnungsgesellschaft, der das Haus gehörte, hatte daraufhin dem Mieter die Kündigung geschickt. Die Richter schließen nicht aus, dass sich der Mann dafür mit der absichtlich herbeigeführten Gasexplosion rächen wollte. Genaueres zu seinem Motiv war jedoch nicht zu erfahren. Der 49-Jährige, der bei der Explosion selbst schwer verletzt wurde, will sich an nichts mehr erinnern können. dpa

In seinem letzten Wort vor der Urteilsbegründung bat der Angeklagte die Mutter seiner verstorbenen Nachbarin um Verzeihung. Er habe keine Erklärung für sein Handeln, sagte der 49-Jährige.

Laut Urteil hatte der psychisch kranke Mann „bewusst und mit großem Kraftaufwand“ das Gasrohr zu seinem in der Küche stehenden Ofen gelockert und schließlich durchgebrochen. Später hatte er das Gas-Luft-Gemisch mit einer offenen Flamme entzündet. Der Mann leidet seit Jahren an schweren Wahnvorstellungen.