„So ein Unwetter noch nicht erlebt“

2050 Schadensorte, Feuerwehr im Dauereinsatz. Über 30 Schulen sind zu.

Düsseldorf. Wer am Dienstag das Mega-Unwetter vom Sonntagabend und dessen Folgen zu bilanzieren hatte, griff zu Superlativen. „So etwas habe ich in 30 Dienstjahren noch nicht erlebt“, sagte Feuerwehrchef Peter Albers. Die Feuerwehr wurde durch den Sturm brutal gefordert: 800 Einsatzkräfte — auch aus dem Regierungsbezirk Köln — plus 450 Mitarbeiter von Stadt und Awista waren im Dauereinsatz, um die bislang 2050 Schadensmeldungen abzuarbeiten.

Am Abend war die Hälfte geschafft. Albers: „Wir gehen nach Dringlichkeit vor, zersägen und beseitigen Bäume und Äste vor allem auf den wichtigen Straßen.“ Bis Donnerstag sollen die Bergungs- und Aufräumarbeiten andauern.

Unwetter über Düsseldorf - Bilder der Zerstörung
124 Bilder

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Hunderte Autos wurden beschädigt oder zerstört, rund 60 Gaslaternen knickten um und mussten abgedichtet werden. Am Rather Broich beseitigte ein Kran einen Baum, der gegen eine Hauswand gestürzt war.

OB Dirk Elbers und Gründezernentin Helga Stulgies leiteten den Krisenstab. Elbers dankte allen Helfern für ihren Einsatz und sagte: „Wir haben keinen Notstand. Aber dass die gesamte Stadt so in Mitleidenschaft gezogen worden ist, das hat es nach dem Krieg nicht mehr gegeben.“ Der OB versprach, dass man in Notfällen „schnell und unbürokratisch helfen wird, auch finanziell“. Es gibt eine Sonderhotline unter Ruf 89-90 000 und 89-90 001, außerdem unter dem Motto „Wir Düsseldorfer stehen zusammen“ ein Spendenkonto bei der Stadtsparkasse.

Die Folgen des Unwetters bleiben auf jeden Fall in den nächsten Tagen spürbar. Am Mitwoch sind mehr als 30 Schulen und auch drei Kitas wegen Sturmschäden geschlossen.

Stadt und Feuerwehr raten dringend davon ab, sich im Wald, in Parks oder auf Friedhöfen aufzuhalten. „Das ist gefährlich, denn so schnell können nicht alle lockeren Äste entfernt werden“, sagt Stulgies. Aber auch in der Stadt drohe Gefahr — etwa durch plötzlich herabstürzende Dachziegel.

Die Wasserschäden halten sich in Grenzen: Ein paar Keller liefen voll, im Schauspielhaus brach ein Wasserrohr, im Hyatt-Hotel standen Räume unter Wasser. „Aber richtig gravierend war nichts davon“, sagt Feuerwehrsprecher Heinz Engels. Alles zum Thema Sturm: Seiten 19 bis 22 und 25