Japan-Tag So lief der Japan-Tag in Düsseldorf
Düsseldorf · Zum 18. Mal fand in Düsseldorf der Japan-Tag statt. Bereits kurze Zeit nach der Eröffnung schoben sich die Massen durch die Straßen der Landeshauptstadt.
Beim Japantag stand die Düsseldorfer Rheinuferpromenade zum 18. Mal im Zeichen der japanischen Kultur. Ein umfangreiches Angebot aus Musik, Tanz, Sport und Köstlichkeiten aus dem Land der aufgehenden Sonne bot Einblicke in die Vielfalt des Landes. In rund 70 Zelten erhielten die Besucher umfassende Infos und konnten auch selbst aktiv werden.
Dass der Japan-Tag ein Besuchermagnet ist, zeigt sich bereits kurze Zeit nach der Eröffnung. Am Standort Reuterkaserne ist kaum mehr ein Durchkommen. Unter eingefleischten Manga- und Animéfans grassiert das Shoppingfieber. Die Auswahl ist groß: Es gibt Bücher, Videospiele, Figuren, Japanische Deko, Accessoires, Geschirr und vieles andere mehr. Auch der geneigte interessierte Besucher hat jede Menge zu gucken und mitunter auch zu schmunzeln. Etwa über die rosafarbene Plüschmütze in Form eines Animé-Figuropfes. An den Seiten baumeln die Beinchen des Tierchens bis auf die Schultern des Trägers herunter. Zieht man an diesen, wackeln die Mützen-Ohren. Total verliebt in dieses Genre muss auch sein, wer heute eines der Plüscheinhörner mit Puppenwimpern und rosa-gepunktetem Tüll-Halsband nach Hause tragen wird. Ein keckes Mädel mit Zimmermädchen-Outfit und türkisfarbenen Haaren wird jedenfalls Christoph aus Osnabrück mit nach Hause nehmen. Mindestens. „Das ist eine Rem-Figur“, verrät der junge Mann über das Objekt seiner Begierde in der Schachtel. 30 Euro hat er sich die Dame kosten lassen. Sein Budget für heute: „60 Euro“, sagt der passionierte Manga-Fan, der heute selbst in ein Animékostüm geschlüpft ist. Ein Zimmermädchen mit türkisfarbenem Kurzhaarschopf aus Fleisch und Blut tummelt sich in der Warteschlange der Sammlerecke für Comics und Romane. Live aus Baden-Württemberg hat soeben den Comic mit dem Titel „Killing Stalking“ erstanden. „Das Genre ist einfach faszinierend“, schwärmt die junge Frau, die heute zum ersten Mal hier ist und fährt fort. „Es ist schön, diese Geschichten zu lesen. Es geht viel um Freundschaft und Vertrauen.“
Einige Stände weiter brütet Laura aus Bonn, bewaffnet mit einem Bleistift, hochkonzentriert über einem Vier-Bildercomic zum Thema „Meine erste Japanreise“. Hauptpreis bei diesem Manga-Wettbewerb ist ein Flug nach Japan. „Ich habe mit Stereotypen von Japan gearbeitet: der Kilimandscharo mit dem obligatorischen Kirschblütenzweig und als Kontrast dazu die belebte Großstadt“, erklärt die junge Frau.
Ziemlich angesagt bei den Besuchern sind sogenannte Mystery-Boxen. „Die sind gut, man sich nicht entscheiden kann, was man kaufen will und sich überraschen möchte,“ erklärt ein Sextett aus der Nähe aus Venlo. Fast alle sind sie als Animé-Figuren verkleidet. Ban trägt ein knallrotes Kunststoff-Outfit, Dominique hat sein Schwert selbst gebaut und Jannik hat sein Haar türkisfarben gefärbt. Die Boxen, die es zu kaufen und bei richtiger Augenzahl durch Erwürfeln gratis gibt, sind mit einer Auswahl an Manga- und Animéstücken befüllt.
Eine Kimonoanprobe nebst Schnappschuss in diesem Outfit, die der Japanische Club anbietet, lässt sich Luise aus der Nähe von Köln nicht entgehen. Nach gut 15 Minuten ist sie mit der Assistenz zweier Helferinnen fertig fernöstlich gestylt. Während dieses Outfit lediglich aus wenigen Teilen besteht, umfasst ein Original -Kimono gut 20 bis 30 Komponenten, wie eine Helferin verrät.
Darüber hinaus können sich Besucher vom German Artist Group live als Manga zeichnen lassen, japanische Kampfkünste ausprobieren und vieles andere mehr. Natürlich können auch japanische Leckereien gekostet werden. Außer den Bekannten wie Sushi, auch japanische Pfannkuchen, genannt Dorayaki, mit Schweinefleisch gefüllte Hefeklöße und Anderes mehr. Eine Runde Matcha-Show genehmigen sich die Kerpenerin Susanne und der Berliner Jens, Wiederholungstäter in Sachen Japantag. „Das ist gefrorener Grüner Tee“, schwärmen die Manga- und Animé-Fans. „Irgendwie muss man sich zwangsläufig für Japan interessieren, sonst versteht man die Animé-Geschichten nicht,“ finden die Beiden.