Düsseldorf Sondereinheiten üben für den Ernstfall
Die Sonderstaffeln der Höhenretter und der Taucher probten am Dienstag gemeinsam ein ungewöhnliches Szenario am Robert-Lehr-Ufer.
Düsseldorf. Dass die Höhenrettung gemeinsam mit der Taucherstaffel im Einsatz ist, kommt in der Realität eher selten vor. Ihre Einsatzorte liegen normalerweise weit auseinander. Trotzdem kann es zu Fällen kommen, in denen eine Zusammenarbeit notwendig ist.
„Die Düsseldorfer Brücken müssen alle sechs Jahre gewartet und hin und wieder repariert oder saniert werden“, sagt Jörg Janssen von der Höhenrettung der Düsseldorfer Feuerwehr. Dazu stehe eine breite Gondel zur Verfügung, mit der Wartungsarbeiter oder Inspekteure die Unterseite der Brücke gut erreichen können. „Wenn einem der Arbeiter dort etwas passiert, und er über dem Wasser gerettet werden muss, sind unsere beiden Spezialeinsatzgruppen gefragt“, so der Höhenretter. Dieser Ernstfall wurde am Dienstag unter der Theodor-Heuss-Brücke geprobt.
Die Ausgangssituation: Einer der beiden Arbeiter in der Gondel, im Übungsfall zwei Mitarbeiter der Feuerwehr, die die Inspekteure mimen, erleidet einen Herzinfarkt. Er soll auf der Gondel medizinische Erstversorgung erhalten und dann mit dem Boot an Land gebracht werden. „In Absprache mit uns haben die Nutzer der Gondel die Spezialseile, die wir für die Rettung brauchen bereits seit einiger Zeit an Bord“, so Janssen. Diese werden dann zu den Höhenrettern auf das Boot der Taucherstaffel heruntergeworfen, so dass Einsatzkräfte zur Gondel aufsteigen können.
„Der Normalfall, wie ein gewöhnlicher Wohnungsbrand, muss eigentlich nicht geprobt werden. Es sind diese Szenarien, auf die wir uns vorbereiten müssen. Es gibt nichts, was es nicht gibt“, sagt Tobias Schülpen, Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr. Dafür werden seltene, aber doch realistisch mögliche Szenarien entwickelt, denen sich die Einsatzkräfte dann stellen müssen.
Nach etwa vierzig Minuten ist die Übung beendet und Patient und Begleiter in Sicherheit. Dann wird besprochen, was gut und was weniger gut geklappt hat. „Wir können heute sehr zufrieden sein. Sicherheitstechnisch gibt es nichts zu bemängeln“, so Janssen. Trotzdem sei es wichtig, die Arbeit der beiden Einsatzgruppen in Kombination zu proben und so die Arbeitsweisen abzustimmen. „Wir von der Höhenrettung würden den Patienten zum Beispiel auf der Trage fixieren, damit er nicht herunterfallen kann. Die Kollegen arbeiten da anders“, sagt Janssen. Wenn die Trage durch starken Wind ins Wasser falle, sei eine Fixierung problematisch. „Genau dafür ist die Übung da. Um zu sehen welche Probleme im Element des jeweils anderen dazu kommen können“, so der Höhenretter.