Sparclub-Kassierer verzockte die Vereinskasse im Spiel-Kasino

Kurz vor der Auszahlung flog alles auf. 59-Jähriger kam gestern mit einer Bewährungsstrafe davon. 13 400 Euro muss er zurückzahlen.

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Im November vergangenen Jahres rückte der Auszahlungstermin eines Benrather Sparclubs immer näher. Doch dann gab es lange Gesichter unter den Stammgästen des Lokals. Denn 13 400 Euro waren spurlos verschwunden. Gestern musste sich der 59-jährige Kassierer wegen Untreue und Betrugs vor dem Amtsgericht verantworten. Er kam mit einer Bewährungsstrafe davon.

Drei Jahre lang hatte der Angeklagte jede Woche das Bargeld aus den Sparclub-Fächern eingesammelt. Ab Januar vergangenen Jahres zahlte er allerdings nichts mehr aufs Konto ein, sondern nahm alles mit nach Hause. Nachdem das auffiel, tischte der Arbeiter zunächst eine abenteuerliche Geschichte auf. Er habe Ärger mit dem Finanzamt gehabt und wollte das Geld vor dem Fiskus verstecken. Nun könne er es nicht mehr finden.

Daran hielt der 59-Jährige allerdings gestern nicht mehr fest. „Ich bin von einem Freund zum Spielen verleitet worden“, gab er in seinem Geständnis zu. Den Namen des Unbekannten wollte er allerdings nicht nennen. Vier oder fünf Mal sei man gemeinsam zum Spiel-Kasino nach Aachen gefahren, mit bis zu 3000 Euro vom Sparclub in der Tasche.

„Zunächst habe ich auch etwas gewonnen“, erzählte er. Doch am Ende gewann die Bank, 13 400 Euro hat der Angeklagte verzockt. Immerhin konnte in seiner Wohnung noch ein Restbetrag von 5310 Euro sichergestellt werden. Außerdem befand sich auf dem Sparbuch ein Restguthaben von 993 Euro.

Ob die Sparclub-Mitglieder das Geld jemals wiedersehen, ist unklar, denn ihr ehemaliger Kassierer verdient höchstens 1600 Euro im Monat. Trotzdem bestand der Amtsrichter darauf, dass der Schaden komplett ersetzt wird. „Sie haben das Vertrauen der anderen Mitglieder missbraucht“, führte er in seiner Urteilsbegründung aus. Alledings habe man es ihm auch sehr leicht gemacht, das Geld zu unterschlagen..

Ins Gefängnis muss der 59-Jährige trotz des relativ hohen Schadens nicht. Da der Mann bis jetzt nicht vorbestraft ist, wurden die neun Monate Haft zur Bewährung ausgesetzt.