Sparkasse: Politiker erhalten 212 000 Euro
Bank hat Vorstandsgehälter offen gelegt. Viel Geld geht auch an Politiker im Verwaltungsrat.
Düsseldorf. Die Stadtsparkasse hat zuletzt, trotz guter Geschäftszahlen, vor allem Negativ-Schlagzeilen produziert. Der Vertrag von Vorstandschef Peter Fröhlich soll nicht verlängert werden, gegen einen hochrangigen Manager wurde eine haltlose Intrige inszeniert — dabei immer im Blickpunkt: der Verwaltungsrat, der auch über die Besetzung des Vorstands abstimmt. Neben fünf Arbeitnehmern sitzen dort zehn Vertreter der Stadt. Die Politiker bekommen für diese Aufsichtsfunktion viel Geld: insgesamt über 200 000 Euro. Das geht aus dem Jahresabschluss 2010 hervor, der jetzt im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde und die Höhe der Gehälter und Vergütungen offen legt.
OB Dirk Elbers etwa bekommt als Vorsitzender des Verwaltungsrates 41 400 Euro, die sich aus 15 000 Euro Jahrespauschale und 26 400 Euro Sitzungsgeld zusammen setzen. Von diesem Geld muss er nichts abgeben, weil es laut Sparkassengesetz von der sogenannten „Abführungspflicht“ ausgenommen ist. Versteuert werden muss das Geld aber. Das gilt auch für die Bürgermeister Friedrich Conzen (35 819 Euro), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (32 844 Euro) und Gudrun Hock (25 400 Euro). Insgesamt bekamen die zehn Politiker 211 899,50 Euro vergütet. Hintergrund: Der Verwaltungsrat tagt alle paar Wochen, dazu kommen gegebenenfalls noch Ausschuss-Sitzungen. Auch eine interessante Zahl: Die 15 Verwaltungsratsmitglieder haben bei der Sparkasse Kredite in Höhe von insgesamt fast 4,1 Millionen Euro laufen.
Was die Vorstands-Einkünfte angeht, so bewegten sie sich 2010 auf branchenüblichem Level: Chef Peter Fröhlich kommt auf fast 680 000 Euro, davon 460 000 Grundgehalt, 138 000 erfolgsabhängige Vergütung und 62 000 Vergütung fürs Aufsichtsratsmandat. Etwas weniger bekamen die Vorstände Karin-Brigitte Göbel (565 000 Euro), Andreas Goßmann (443 000 Euro) und Birgit Roos (500 000 Euro). Zum Vergleich: Der Chef der kleineren Dortmunder Sparkasse bekam 475 000 Euro, Josef Ackermann (Deutsche Bank) soll um die zehn Millionen Euro verdient haben.