St. Vinzenz: Fruchtfliegen legen ganzen OP-Trakt lahm
Das Krankenhaus hielt den Insektenbefall für gebannt, erst jetzt wurde ein defektes Rohr entdeckt. Wann wieder operiert werden kann, ist unklar.
Düsseldorf. Der Fruchtfliegenbefall hält die Mitarbeiter des St.-Vinzenz-Krankenhauses weiter in Atem. Gestern wurde der komplette OP-Trakt bis auf Weiteres gesperrt. Denn am Wochenende sind weitere Exemplare der Insekten in dem Krankenhaus aufgetaucht. Zumindest wurde am Montag aber die vermutliche Quelle des Problems gefunden: ein defektes Wasserrohr in einer Decke von einem der OP-Säle.
Die Fruchtfliegen waren erstmals kurz vor Weihnachten in der Klinik in Pempelfort aufgetaucht, dort schrillten die Alarmglocken. Vor allem im OP-Bereich stellen die Tiere ein Infektionsrisiko dar: „Niemand hier kann sich an einen solchen Fall im Haus erinnern“, sagte am Montag Martin Schicht, Sprecher der VKKD-Kliniken, zu denen das St. Vinzenz gehört.
Die Klinikleitung reagierte. Zwei von fünf Sälen wurden versiegelt, mittlerweile ist der ganze OP-Bereich gesperrt, einige Operationen führten andere Häuser des Verbundes durch. Es half, dass durch die Feiertage weniger Termine als üblich anberaumt waren.
Ein Schädlingsbekämpfer stellte Insektenfallen auf, das Lüftungssystem wurde untersucht, die Klinik nahm zusätzliche Desinfektionen an Orten, wo Wasser läuft, vor. Doch erneut wurden Fliegen gesichtet, von „mehreren Dutzend“ sprach Schädlingsbekämpfer Dirk Kemmerling. Auffällig war, dass in zwei OP-Sälen mehr Tiere entdeckt wurden als in anderen.
Schließlich wurde ein kleiner Wasserfleck an der Decke gesichtet — der Hinweis auf das gebrochene Rohr. Die Klinik hofft, damit die Quelle zu beseitigen. Die Vorsichtsmaßnahmen laufen aber erst einmal weiter; wie lange, das konnte Kemmerling gestern noch nicht sagen.
Bevor das Krankenhaus gestern die Presse einlud, hatte sich Klaus Goebels, Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, vor Ort von den Maßnahmen der Klinik überzeugt und lobte das Krisenmanagement. St.-Vinzenz-Geschäftsführer Achim Brenneis zur Arbeit der vergangenen Wochen: „Sicherheit kostet Geld und Nerven.“