Düsseldorf: Politik diskutiert künftige Flächennutzung Industrie, Gewerbe, Wohnen: Planspiele für Metro- und Vallourec-Areal

Düsseldorf · Wie viel Gewerbe- und Industrieflächen braucht Düsseldorf in Zukunft? Oder soll möglichst jeder freie Quadratmeter für Wohnraum genutzt werden? Nein, das will keine Fraktion. Im Planungsausschuss ging es am Mittwoch um zwei große Areale, bei denen diese Abwägung ansteht, weil große Unternehmen wie die Metro und Vallourec neue Pläne haben.

Die Konzernzentrale von Metro soll in Grafental bleiben.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Metro-Gelände: Der Handelskonzern will wie berichtet weitgehend von der Schlüterstraße im Dreieck Grafenberg-Flingern-Düsseltal zum jetzigen Großmarkt an der Ulmenstraße umzuziehen. Die Metro-Verwaltung indes bleibt am alten Ort, der Mediamarkt zieht nur ein wenig gen Norden an die Grafenberger Allee. Was dann aus den verbleibenden 9,2 Hektar Fläche wird, soll in einem Workshop- und danach per Wettbewerbsverfahren ermittelt werden. Die Stadt strebt in ihrer Vorlage eine „urbane Mischung“ aus Verwaltung, Wohnen, Handeln, Diensteistung an. Die CDU will auch Gewerbe, etwa Handwerkerhöfe. Es müssten genauso viele Arbeitsplätze erhalten bleiben wie durch den Metro-Teilabzug wegfallen: „Auf keinen Fall darf dort ein reines Wohnviertel entstehen, Düsseldorf darf nicht zur Schlafstadt werden“, meint Alexander Fils. Das ging der Ampel zu weit. Markus Raub (SPD): „Vorfestlegungen ergeben keinen Sinn, wir wollen ein offenen Verfahren – aber sicher nicht nur Wohnen.“

Vallourec: Anders verlief die Debatte um das große Industriegebiet an der Henkelstraße in Reisholz, das mit der Werksschließung von Vallourec frei wird. Hier herrschte breiter Konsens, dass die Fläche nicht kleinteilig genutzt werden soll, sondern sozusagen „großindustriell“, auch mit entsprechenden Emissionen. Die Ampel-Spitzen Raub, Norbert Czerwinski (Grüne) und Manfred Neuenhaus (FDP) lehnten freilich im Gegensatz zur CDU jegliche Wohnbebauung ab, sie sei – zumal wegen der Nähe zu Henkel – dort auch gar nicht nötig. Neuenhaus erteilte zugleich öffentlich auch nur angedeuteten Kaufabsichten der Stadt für das Areal eine Absage, „das wäre sehr unprofessionell“. Schließlich gab auch die CDU den Wunsch nach ein bisschen Wohnen am Rande des Gebiets auf.