Stadt Düsseldorf: Gemälde wurde nicht von Nazis entzogen
In einem der möglichen Raubkunst-Fälle um den Galeristen Max Stern hat die Stadt Düsseldorf ihre Untersuchung abgeschlossen. Danach ist ein Gemälde des Künstlers Heinrich Heimes nicht von den Nazis zwangsversteigert worden.
Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf ist nach eigenen Angaben nicht im Besitz eines weiteren Gemäldes, das der Galerist Max Stern im Dritten Reich unter Zwang abgeben musste. Die Herkunft des Gemäldes "Sonnenuntergang an der Nordsee" des Künstlers Heinrich Heimes sei "nun vollständig aufgeklärt", teilte das Düsseldorfer Presseamt am Montag mit. Es gebe keinen Hinweis auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug.
Die Diskussion um das Werk hatte Anfang des Jahres begonnen. Das "Max Stern Art Restitution Project" hatte erklärt, dass der Verdacht bestehe, das Werk im Besitz des Museum Kunstpalast sei Teil einer Zwangsversteigerung gewesen. Dabei stützte es sich auf den Katalog einer Versteigerung von 1937, den Titel und die ungewöhnlichen Maße des Werkes. Das Restitution Project kümmert sich 2005 darum, jene Werke zu lokalisieren, die dem jüdischen Kunsthändler Max Stern NS-verfolgungsbedingt entzogen worden sind.
Laut Stadt hat das Gemälde Heimes bis zu seinem Tod im Jahr 1933 gehört und sei auch danach im Eigentum seiner Familie geblieben. Im August 1960 sei es als Schenkung an das Städtische Kunstmuseum Düsseldorf (heute: Stiftung Museum Kunstpalast) übergegangen. Marga von Bochmann, die Stieftochter von Heinrich Heimes, hatte es dem Museum auf testamentarischen Wunsch des Künstlers vermacht.
Das Gemälde, das das Restitution Project im Katalog entdeckt hatte, trägt nach Angaben der Stadt einen ähnlichen Namen. Es heiße "Abendstimmung an der Nordsee" und habe ähnliche Maße. Wo sich dieses Werk befinde sei unklar.
Düsseldorf und sein Umgang mit Max Stern ist seit längerem ein international beachtetes Thema. Die Stadt hatte eine Ausstellung abgesagt, dann nach internationalem Protest die Absage zurückgenommen. Zuletzt plante sie ein Symposium zum Thema, um danach dann doch eine Ausstellung im Stadtmuseum zu gestalten.