Düsseldorf Stadt gibt 293 Millionen Euro für Kitas

Die Zahl der Plätze erreicht in diesem Jahr Rekordniveau — und damit auch die Kosten. Seit 2009 haben sich die Ausgaben verdoppelt.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Düsseldorf macht Ernst — nicht nur beim Ausbau der Schullandschaft, sondern auch bei der Betreuung kleinerer Kinder. Das zeigen aktuelle Zahlen zum neuen Kindergartenjahr, das am Montag startet.

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Demnach investiert die Stadt so viel Geld in die (Klein-)Kinder-Betreuung wie noch nie. Auf 293 Millionen Euro summieren sich die Kosten für dieses Jahr, davon werden 7,4 Millionen in den Bau neuer oder in die Erweiterung bestehender Kitas gesteckt. Zum Vergleich: Vor sieben Jahren gab die Stadt noch 151 Millionen Euro aus — die Kosten haben sich mithin nahezu verdoppelt.

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Für diesen Trend gibt es zwei Ursachen: Zum einen werden die Betreuungsangebote der Stadt von den Eltern immer stärker nachgefragt. Und zum anderen leben in der wachsenden Stadt Düsseldorf immer mehr Kinder. Allein von 2013 bis 2016 stieg die Zahl der Unter-Sechsjährigen um 2263 auf 35 569. Und laut Prognose soll diese Zahl bis 2025 noch auf 37 700 wachsen.

Wichtig für alle Eltern: Für Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren gibt es in Düsseldorf genügend Plätze für alle Kinder. Die Versorgungsquote liegt bei 101,2 Prozent — also sogar etwas über dem Bedarf. Die Zahl der Plätze erreicht 17 576 (immerhin 2464 mehr als vor zehn Jahren). Die allermeisten davon sind in städtischen oder von der Stadt geförderten Einrichtungen. Nur 606 Plätze gibt es in komplett privat finanzierten Kitas. Allein im vorigen Kita-Jahr wurden elf Einrichtungen in Betrieb oder neu in die öffentliche Förderung aufgenommen.

Das entspricht dem Schnitt der vergangenen sechs Jahre, in denen jeweils zehn neue Kitas in Betrieb gegangen sind. Im neuen Jahr werden es sogar 15 sein, wobei es sogar noch fünf weitere Neubauten geben wird, die alte Einrichtungen ersetzen. Das alles wird von Steuergeld finanziert — Elternbeiträge erhebt die Stadt Düsseldorf in dieser Altersgruppe nicht.

Für die Jüngeren gilt das nicht: Doch obwohl die Eltern für Kita-Plätze für unter Dreijährige zur Kasse gebeten werden, steigt der Bedarf auch in dieser Altersgruppe. In diesem Jahr bietet die Stadt erstmals mehr als 8000 Plätze an — und erreicht damit eine Versorgungsquote von 45 Prozent. „Für fast jedes zweite Kind haben wir einen U3-Platz, das ist schon was“, meint Burkhard Hintzsche, zuständiger Chef im Rathaus. Diese Quote zu halten, sei angesichts der Prognose, dass es immer mehr Kinder in der Stadt geben wir, ambitioniert. „Aber das ist eine Herausforderung, der wir gerecht werden wollen.“

Beim Ausbau des Betreuungssystems hat die Stadt auch ein Auge auf die Inklusion. Hintzsche erklärt: „Wir haben mittlerweile in jeder dritten Kita Plätze für Kinder mit Behinderung.“ Bei den Flüchtlingskindern (derzeit leben 1022 unter Sechsjährige in den Unterkünften) haben im Bereich Ü3 61 Prozent einen Platz erhalten, im Bereich U3 sind es etwa zehn Prozent.

Und noch einem Trend versucht die Stadt zu entsprechen. Hintzsche: „Das Thema Kinder in Tagespflege spielt eine immer größere Rolle. Zurzeit haben wir 2250 Plätze, diese Zahl wird auf 2500 steigen.“

Auf der Internetseite der Stadt gibt es inzwischen eine Suchfunktion für Tagespflegeplätze in Düsseldorf: kindertagespflege.duesseldorf.de