Verkehr Erste Umweltspuren in Düsseldorf: CDU stellt viele Bedingungen
Düsseldorf · Der städtische Verkehrsausschuss behandelt am Mittwoch drei Strecken. Können so Fahrverbote verhindert werden?
Heute sollen im Verkehrsausschuss die ersten drei Umweltspuren in Düsseldorf beschlossen werden. Auf ihnen sollen nur ÖPNV-Busse, Taxis, Fahrräder und E-Autos fahren dürfen. Streng genommen indes geht es nur darum, dass die Politik die Verwaltung mit deren Prüfung auf Sinn und Realisierbarkeit beauftragt. Dennoch wird die CDU nur unter einer Latte von Bedingungen zustimmen: „Die Vorlage ist schlicht unausgegoren“, sagt ih Verkehrsexperte Andreas Hartnigk, „da geht es um Maßnahmen, die den Verkehr auf wichtigen Einfallstraßen in die Stadt massiv betreffen, ohne dass sich auch nur ein Wort, geschweige denn fundierte Prognosen über die zu erwartenden Auswirkungen findet.“
Die Umweltspur auf der Merowinger Straße komme gar nicht in Frage. Bei der Achse Witzel-, Corneliusstraße, Berliner Allee bis Kaiserstaße solle lieber geprüft werden, ob sie nicht zum Teil mittig im Bereich der Straßenbahnschienen angeordnet werden kann. Auf der Prinz-Georg-Straße will man nur im Detail Änderungen – „obwohl es insgesamt sicher nicht der richtige Weg ist, wichtige Auto-Achsen zu verengen, da sich die Pendler dann andere Straßen suchen“, so Hartnigk. Andreas Auler verlangt flankierende Maßnahmen zur Luft-Verbesserung: „Die Stadt muss zum Beispiel endlich unterbinden, dass große Schiffe, die ihren Strom über Diesel-Motoren generieren, am Rhein liegen.“ Außerdem müssten viel mehr Park-and-Ride-Plätze auch in Kooperation mit dem Umland geschaffen werden, um Platz zu sparen auch mal in Form mehrgeschossiger Parkhäuser. Smarte Ampelsysteme, eine schnellere Realisierung der ersten Mobilitätsstationen (Hartnigk: „Das muss bis Ende 2020 drin sein“), der Ausbau von Entlastungsstrecken (für Autos) und natürliche eine große Rheinbahn-Offensive müssten hinzukommmen. Den geschützten Radweg an der Klever Straße dagegen hält André Simon für kontraproduktiv.
Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke und Politiker des Ampel-Bündnisses begründen den Vorstoß mit den Umweltspuren explizit damit, dass das Land sie fordere, um die Chancen vor Gericht zu erhöhen, Fahrverbote in Düsseldorf zu vermeiden. Denn das wollen alle Parteien und die Verwaltung.