Stadtrat: Düsseldorf hat neuen Stadtteil

Knittkuhl ist 50. Stadtteil, Benderstraße und Oberbilker Markt werden umgebaut.

Foto: privat

Düsseldorf. Diese Ratssitzung verlief außergewöhnlich zäh. Nach zwei Stunden waren gerade mal die beiden Dezernenten Bonin und Lohe wiedergewählt (siehe Artikel unten). Es folgte eine Flut von recht speziellen Anfragen der Freien Wähler. Als die dann sogar noch wissen wollten, wie viele Briefe die Stadtverwaltung im Jahr versende und was das koste, platzte CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen der Kragen: „Die Weimarer Republik ist daran zugrunde gegangen, dass sie von den Extremisten verarscht worden ist. Und Sie wollen uns hier verarschen.“

Mehr als 20 Punkte auf der Tagesordnung konnten am Ende des Tages nicht abgehandelt werden. Tatsächlich wurden aber auch einige wichtige Entscheidungen gefällt. Hier eine Auswahl:

Benderstraße: Der Umbau der Gerresheimer Einkaufsstraße ist nach jahrelangem Streit endgültig beschlossene Sache. Noch einmal gab es eine lange Debatte. Nur die FDP und CDU-Ratsfrau Rosemarie Theiß stimmten letztlich dagegen, Ende 2016 soll alles fertig sein, Kosten für die Stadt: 3,9 Millionen Euro.

Neuer Stadtteil: Knittkuhl gehört jetzt nicht mehr zu Hubbelrath, sondern ist ein eigener, und zwar der 50. Stadtteil Düsseldorfs. Der Rat änderte dafür die Hauptsatzung. Knittkuhl verfügt über gut 2100 Einwohner, Hubbelrath jetzt nur noch über weniger als 1500.

Oberbilker Markt: Einstimmig stimmte der Rat am Donnerstag für den Umbau des Oberbilker Marktes für 2,4 Millionen Euro. 1,4 Millionen Euro sollen vom Land kommen. Zwar fehlt dafür noch die schriftliche Bestätigung, aber eine mündliche Zusage gab es laut Dezernent Gregor Bonin am Donnerstag noch einmal in einem Telefonat Baubeginn: noch diesen Sommer. Dreifachsporthalle: Ebenfalls ohne Gegenstimmen wurde der Bau der Dreifachsporthalle für das Lessing-Gymnasium an der Ellerstraße beschlossen. Auch eine Mensa und Aufenthaltsräume sollen integriert werden. Die Kosten liegen bei rund zwölf Millionen Euro, 4,9 Millionen Euro kommen vom Land. Fertig sein soll das Gebäude im zweiten Quartal 2016.

Kämmerei: 20 Millionen Euro kostet die Sanierung des Verwaltungsgebäudes am Marktplatz. Dafür stimmten am Donnerstag alle Parteien. Baubeginn: 2015.

Kö-Bogen-Tunnel: Es gibt einen geplanten Termin für die Eröffnung des letzten Kö-Bogen-Tunnels von Norden nach Süden (Ersatz Tausendfüßler). Wie Baudezernent Gregor Bonin bekanntgab, soll es Ende September 2015 so weit sein.

Public Viewing: Alle Parteien einigten sich auf den Antrag von CDU und FDP, dass die Stadt Ansprechpartner für mögliche Veranstalter eines Public Viewing zur Fußball-WM benennen soll. Für Finanzierung und Sicherheit müsste der private Ausrichter sorgen.

Ach ja, übrigens: Die Stadt hat im letzten Jahr 2 133 215 Briefe verschickt. Portokosten: 1 418 565 Euro.