Start fürs Riesenrad: Jetzt hat Düsseldorf den Dreh raus

OB Dirk Elbers lud am Mittwoch zur Jungfernfahrt auf dem Burgplatz. Mit dabei waren Ehrenamtler und exklusiv auch zehn WZ-Leser.

Düsseldorf. Die Schiebetüren schließen sich und die Gondel schwebt los — dem Rheinufer entgegen. Es geht in die Höhe, bis der schiefe Turm von St. Lambertus hinter dem Schlossturm auftaucht und man direkt in den Innenhof des Rathauses schauen kann.

Dahinter die erleuchteten Gassen der Altstadt und ein dunkelblauer Novemberhimmel, der pünktlich zur Jungfernfahrt des Riesenrades auf dem Burgplatz am Mittwochnachmittag mal kurz die Schleusen öffnet.

Oberbürgermeister Dirk Elbers hat einen Tag vor dem offiziellen Start der Attraktion am Donnerstag— pünktlich zur Bambi-Verleihung und dem Auftakt des Weihnachtsmarktes — Ehrenamtler aus ganz Düsseldorf zum „Soft Opening“ eingeladen. Narren im Gardekostüm, allen voran das Prinzenpaar, Helfer des Arbeiter-Samariterbundes und viele weitere strömten zum Riesenrad von Oscar Bruch junior, um die ersten Runden zu drehen.

Das Riesenrad mit den Gondeln eines Schweizer Skilift-Herstellers feierte seine Weltpremiere 2010 in Lyon. Und verschwand danach erst einmal im Lager. Jetzt gehört es Bruch und darf in Düsseldorf sein Deutschland-Debüt geben. Mit 55 Metern ist es ebenso hoch wie das große Riesenrad auf der Kirmes. „Der Hauptunterschied ist aber der Komfort in den Gondeln“, erklärt Bruch. Die sind sogar beheizt.

Unter den Ersten, die das testen durften, waren auch zehn WZ-Leser, die bei einer Verlosung unserer Zeitung Plätze für die erste offizielle Fahrt des „Wheel of Vision“ gewonnen hatten. Monika Conrads (51) hatte schon den Aufbau des Rades verfolgt — und wollte es jetzt auch gleich selbst erleben. „Ich habe es abends schon beleuchtet von der Brücke aus gesehen — da sah es so schön aus“, freut sich auch Marlies Jucknischke (75) vor der Fahrt.

Und die Begeisterung hält sich während des etwa zehnminütigen Drehs — trotz kurzen Ratterns, das beim Start des Regenprogramms einsetzt. „Die Regentropfen haben die Sicht etwas vernebelt — aber es war ein herrliches Lichtermeer“, findet Hans Euler (73). Und Dorothea Hülster ist so oder so froh: „Ich hatte nämlich keine Angst!“ Sie traut sich erst seit wenigen Jahren überhaupt, mit dem Riesenrad zu fahren.

Mit ihrer Höhenangst hat die WZ-Leserin einen prominenten Leidensgenossen an Bord: OB Elbers hat sie seit frühester Jugend, meidet auf der Kirmes alle wilden Fahrgeschäfte und Balkone in größerer Höhe als jener des Rathauses, von dem aus er gerade am 11.11. den Hoppeditz begrüßte.

Fahren musste er trotzdem. Ehrensache. „Ich habe es dem Prinzenpaar versprochen“, erklärt Elbers. Mit den Tollitäten dreht er dann auch seine Runden. Sein Geheimnis: Geschlossene Gondeln und erst abends bei Dunkelheit fahren — dann klappt die Freude übers Riesenrad auf dem Burgplatz auch für Höhenangst-Patienten.