Düsseldorf Streik produziert längere Staus

Das totale Verkehrschaos blieb aus. Tausende Teilnehmer bei der Demo am Burgplatz. Am Mittwoch wird am Flughafen gestreikt.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Nach dem Streik ist vor dem Streik. Am Mittwoch legen viele Beschäftigte am Flughafen von etwa 4.30 Uhr früh bis zum Mittag die Arbeit nieder. Der Airport rät allen Passagieren, mehr Zeit einzuplanen und sich bei den Airlines über den aktuellen Status ihres Fluges zu informieren. Allerdings sind die besonders sensiblen Bereiche Sicherheitscheck und Gepäckabfertigung in Lohausen nicht in großem Stil betroffen, weshalb sich die Auswirkungen hier im Gegensatz zu anderen deutschen Flughäfen in Grenzen halten sollten.

Foto: Judith Michaelis (2)/dpa

Der gestrige Verdi-Warnstreik sorgte vor allem für längere und mehr Staus am Morgen und Nachmittag, das ganz große Verkehrschaos blieb aber aus. Laut Polizei bildeten sich die Autoschlangen an den Hauptein- und Ausfahrrouten jedoch früher als an „normalen“ Stautagen, weil viele eher zur Arbeit aufbrachen.

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Angefressen waren trotzdem einige: „Der Streik kommt reichlich früh, da ist doch noch gar nicht groß verhandelt worden“, sagt André Brusa, bevor er sich am S-Bahnhof Zoo in eine überfüllte S-Bahn zwängt. „Dass schon beim Warnstreik null Straßenbahnen fahren, ist völlig übertrieben“, pflichtet Michaela Kaczmirzak bei, „mit dem Taxi zur Arbeit fahren, können sich viele nicht leisten.“ Verständnis für den Ausstand im öffentlichen Dienst zeigt Andreas Hallerbach: „Egal ob Busfahrer, Krankenschwester, Polizist oder Kindergärtnerin: Sie müssten alle deutlich mehr verdienen.“

Schon ab 7.30 Uhr waren am Hauptbahnhof zwei Anlaufpunkte umlagert: Taxistände und Bushaltestellen, weil einige wenige Buslinien, die von Fremdunternehmen für die Rheinbahn bedient werden, unterwegs waren: „Wir haben schon gestern Abend 60 Busse abgeholt, betankt und auf einen Sammelplatz gebracht, der wiederum von Security bewacht worden ist, damit die Busse heute früh rausfahren konnten.“ Insgesamt hätten sich die Kunden gut auf den Streiktag eingestellt, sagt Schuster: Viele haben sich Alternativen für ihren Weg zur Arbeit überlegt — vom Fahrrad über die S-Bahn, Fahrgemeinschaften im Auto bis zu den Car-Sharern. “

Der Streikmorgen in Düsseldorf
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Eine zweite morgendliche Stauwelle produzierten ab 8.45 Uhr die drei Demonstrationszüge mit tausenden Mitarbeitern von Rheinbahn, Stadtwerken und Stadt, die von Lierenfeld, Flingern und Bilk aus zum Burgplatz marschierten. Dort bei der großen Kundgebung mit Verdi-Chef Frank Bsirske war die Stimmung kämpferisch. Die Teilnehmer trotzten dick eingepackt dem kühl-windigen Wetter, fast alle trugen rot-weiße Plastiktumhänge mit der Aufschrift: „Wir sind es wert“. Der Flughafen-Caterer Sky Chefs versorgte die Kollegen mit Frühstückspaketen.

Weitere Streik-Auswirkungen: 15 der 101 städtischen Kitas blieben geschlossen, in 31 weiteren wurde nur ein Notdienst gefahren. Dennoch riefen beim I-Punkt-Familie gestern keine Eltern an, weil sie keinen Betreuungsplatz für ihr Kind hatten. Insgesamt streikten 767 der insgesamt rund 10 000 Beschäftigten. Das sorgte freilich dafür, dass die wichtige Anlaufstelle für Bürger am Höherweg (u.a. Kfz-Zulassungsstelle) komplett geschlossen blieb. Auch die Hallenbäder, Wildpark und Sportpark Niederheid waren zu.