Streit um Flughafen-Kita: Die Stadt gibt auf

Verwaltung will nicht Jahre auf Gerichtsentscheid warten — kein Neubau in der Airport-City.

Düsseldorf. Die Stadt wird nun doch auf den geplanten Neubau einer Kita an der Klaus-Bungert-Straße — in unmittelbarer Nähe des Flughafens — verzichten.

Dabei gibt es am Airport großen Bedarf an neuen Kita-Plätzen, die Baupläne waren fertig, die Finanzierung gesichert.

Doch dann kam die Bezirksregierung: Wie berichtet, verweigerte die übergeordnete Behörde die Genehmigung. Grund: Auf dem Außengelände würden die zulässigen Werte von 60 Dezibel überschritten.

Bei der Stadtverwaltung konnte man diese Haltung nicht nachvollziehen. Gerade einen guten Monat ist die Nachricht alt, dass die Stadt gegen die Bezirksregierung klagen werde. Jetzt der Rückzieher: „Wir stehen nach wie vor zu unserer Position. Aber wir verzichten darauf, sie auf dem Klageweg durchzusetzen“, sagt Jugenddezernent Burkhard Hintzsche.

„Wir bedauern, dass es so ist. Aber wir brauchen die Kita-Plätze jetzt, wollen nicht zwei Jahre auf eine Gerichtsentscheidung warten — gegen die womöglich wieder Rechtsmittel eingelegt werden.“

Die Entscheidung der Bezirksregierung war auch deshalb auf Unverständnis gestoßen, weil es in Lohausen seit 60 Jahren eine Kita direkt in der Einflugschneise gibt (siehe Grafik) — dort berichten Eltern und Erzieher, dass die Lärmbelästigung verträglich sei.

Die Kita in der Airport-City hätte einerseits als Betriebs-Kita für den Flughafen dienen sollen, der Rest der 108 Plätze wäre für Familien in den angrenzenden Wohngebieten offen gewesen. Nun soll es anderswo eine neue Kita geben.

Hintzsche: „Wir haben noch Optionen in nahe gelegenen Stadtteilen.“ Genaueres werde er zu gegebener Zeit mitteilen. RS